Es war einmal..
Auch ihr wisst sicherlich, dass wenn die Welpen der Wölfe schlafen gehen, die Oma ihnen, um sie glücklich zu machen und damit der Schlaf sich einstellt, Märchen, die im Buch des Rudels geschrieben stehen, vorliest. Und eines von diesen Wölfchen war so gerade dabei der Lektüre eines jener Märchen zuzuhören, in dem erzählt wurde wie die Wölfe viele falsche Vorwände suchen, damit es ihnen gelingt die Lämmchen zu stehlen und zu töten. Der Arme! Als er hörte wie all diese Gewaltszenen beschrieben wurden, war er so angeekelt, dass er nicht mehr schlafen konnte, er war mit Fantasie und Verstand nur damit beschäftigt eine würdevollere Art den Wolf zu spielen zu suchen und, weil er Eigensinn und Verstand besa0, gelang es ihm am Ende auch eine zu finden. Als er dann groß wurde und schon seine Beute suchte, hatte er bald Gelegenheit dies in die Praxis umzusetzen. Er kleidete sich also in ein Schafsfell, dann fing er an zu blöken und sich so zu bewegen, wie es die Schafe tun, so dass er sich nicht von ihnen unterschied, er schlich sich in die Herde ein, wählte unter allen ein Schaf aus, das mit seinen Schäfchen weidete, und näherte sich ihr so und sagte: “Was für schöne Kinder du hast! Wie hübsch sie sind! Und was für ein schönes Fell sie tragen!” Er wusste nämlich, dass die Mütter der Schafe sehr auf ihr Fell aufpassen und sich darum sorgen, dass es immer in Ordnung ist, und wenn ihr mich fragt von wem er das erfahren hatte, sage ich euch, dass die Wölfe immer Spione haben, die alles berichten, auch das, was nicht so wichtig erscheint. Und er fügte noch hinzu: “Was für schöne Tierchen und was für schöne, bewegliche Beinchen sie haben!” Weil er eben wusste, dass die Schafe sehr auf die Beine ihrer Kleinen auspassen. Und dann sagte er noch viele solche Dinge, an die ich mich nicht erinnere. Genug! Das Herz jener Mutter rührte sich so sehr, dass sie sich abseits zurückzog, um sich nicht vor Trost weinen sehen zu lassen, nachdem sie die Schäfchen jenem falschen Schaf, das sie so sehr gepriesen hatte, anvertraut hatte. Und so konnte der Wolf sie in Frieden und ohne Gewalt verspeisen, sogar am Tisch mit Besteck serviert.
Von da an, wie ihr vielleicht nicht wisst, sind die Wölfe, abgesehen davon, dass sie Diebe sind, Betrüger geworden, deswegen, Kinder, wenn ihr einen trefft, der euer Freund zu sein scheint, weil er große Lobreden auf euch hält, aufgepasst!, dass nicht auch er ein verkleideter Wolf ist, der schon weiß wie er sich seine Freundlichkeiten bezahlen lässt und sie zu eurem Schaden verwendet.
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