Die Schlüssel des Schlosses
Es war einmal ein sehr reicher König, der in dem schönsten Schloss wohnte, das es jemals gegeben hat, mit den wert-vollsten Schätzen, die jemals angehäuft worden sind, mit Bequemlichkeiten, die niemand anderer insgesamt sich hätte wünschen können. Mit all seinen vielen Kindern, die alle Prinzen und Prinzessinnen waren, führte er ein glückliches Leben. Aber eines Tages musste er aufgrund seines Amtes weiter weg und deshalb seine Kinder allein lassen. Um keine Sorgen zu haben, dachte er daran, ihnen seine Hausschlüssel zu überlassen, damit sie auch in seiner Abwesenheit im Schloss wohnen konnten. So versammelte er seine Würdenträger, sein Gefolge, seinen Geleitschutz, seine Diener mitsamt dem Gepäck und seine Kinder, die ihn alle ein Stück begleiten wollten. Als alle das Schloss verlassen hatten, verschloss der König die Tür und schließlich reisten sie ab.
An der Hauptstraße angekommen, teilte sich die Gruppe, und diejenigen, welche den Weg fortsetzten, drehten sich ab und zu um, um sich zu verabschieden. Die anderen, die wieder den Rückweg antraten, antworteten auf diesen Gruß, solange, bis sie sich aus den Augen verloren hatten.
Die Überraschung der Prinzen war groß, als sie vor der Schlosstür standen und bemerkten, das keiner der Schlüssel, von denen jeder einen besaß, diese öffnen konnte. Sie versuchten das Türschloss mit Faustschlägen und Stößen aufzubrechen. Es war aber zu stabil, denn es war Diebessicher gebaut. So versuchten sie durch die Fenster hereinzukommen, aber diese waren mit undurchdringlichen Gittern versehen, die absichtlich angebracht worden waren, um die Schätze und die wertvollen Sammlungen in den Zimmern des Schlosses vor Eindringlingen zu schützen. Jemand versuchte sogar durch die Schornsteine hineinzugelangen. Ein anderer wollte das Dach abdecken. Aber auch so war es ihnen nicht möglich, die Nase durch irgendeinen Spalt hineinzustecken. Und so mussten alle draußen vor dem Schloss bleiben, ohne ein Euro, ohne Kleider zum Umziehen zu haben, ohne einen Schirm, der sie hätte schützen können. Sie waren wie arme Leute, die der Kälte ausgesetzt sind und kein Brot zum Essen haben.
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...in dem schönsten Schloss wohnte, das es jemals gegeben hat... |
Man stelle sich aber vor: das waren die Kinder des Königs!
Es dauerte eine Zeit bis einer von ihnen eine Idee hatte, die ihm aber zuerst etwas merkwürdig erschien: nämlich, dass die Prinzen, um das Tor zu öffnen, vielleicht alle Schlüssel benützen müssten, und zwar einen nach dem anderen, ohne einen auszulassen. Sie probierten das und zu ihrer großen Verwunderung öffnete sich das Tor weit wie von Zauberhand.
Endlich konnten sie in das warme Schloss eintreten und sich an die festlich gedeckte Tafel setzen. Und von diesem Tage an fehlte es an nichts in jenem Schloss und auch heute fehlt es an nichts, und es gibt dort alle Bequemlichkeiten, wenn ihr dorthin geht. Und ihr werdet sie alle glücklich und zufrieden antreffen, und sie werden euch die Geschichte erzählen, von all den Schlüsseln, die notwendig waren, um in ihr Schloss zu gelangen.
Aber vielleicht ist gerade das der wahre Grund, weshalb niemand von uns in einem herrlichen Schloss wohnt und sich mit dem Heim begnügt, was man hat. Denn man ist immer allein vor seiner Haustür mit einem einzigen Schlüssel, um diese zu öffnen und es gibt niemanden, der einen zweiten Schlüssel hat und ihm dann Gesellschaft leistet.
Der Horizont
Es war einmal eine phantastische Welt, wie ihr sie jetzt nie-mals finden würdet, auch nicht wenn ihr tausend Jahre lang reisen würdet. Aber so phantastisch, dass es uns mit all unserer Phantasie niemals gelingen würde sie uns vorzustellen. Nun gut, in dieser Welt existierte das Wort ‹verboten› nicht: Es gab keine Türen, Tore, Lattenzäune und auch nicht irgendeine andere Begrenzung, die man sich je vorstellen könnte. So konnten alle ohne Schwierigkeiten von einem Ort zum anderen gehen und wer nach rechts gehen wollte, konnte gehen und wer nach links wollte, konnte auch gehen. Aber es gab sogar welche, die nach oben wollten und anfingen zu fliegen und wer nach unten wollte, konnte bis ins Zentrum der Erde eintauchen. Das war die einzig gültige Ordnung auch für alle anderen Dinge: Die Farben waren abgetönt, das Licht verstand sich mit dem Schatten, die Tage mit den Nächten und es existierte auch kein Horizont, um das Untere vom Oberen zu trennen.
War das vielleicht keine phantastische Welt? Aber...aber ei-nen Nachteil gab es leider! Man wusste nie genau wo man sich befand und ob es Sommer oder Winter war, ob man im Dunkeln oder im Licht war, im Kalten oder im Warmen, bei sich daheim oder bei einem anderen daheim; und eines Ta-ges fand sich sogar der König jenes Landes mitten im Dreck wieder, denn anstatt sich im Königspalast wieder zu finden, landete er zufällig im Abfall. Stellt euch vor was für eine Blamage: der Hermelinmantel ganz schmutzig, die Goldkrone ohne ihren Glanz, das Seidenhemd mit einigen Rissen und die Kleidung, die stank. Genug, er ärgerte sich dermaßen, dass er sofort den Staatsrat zusammenrief, um Abhilfe für dieses ganze Durcheinander zu suchen. Aber den Beratern, die den ganzen Tag diskutierten, gelang es nicht irgendetwas zu finden und so hatte der König immer Angst sich schmutzig zu machen, wenn er nicht mehr aufpasste wohin er ging. Und, während er ging, sah er einen Bauern, der eine Hecke um sein Kohl-Feld gezogen hatte, um zu verhindern, dass die Ziegen hingingen und ihn äßen.
Jener König verstand endlich zum ersten Mal, was er tun musste, um Abhilfe für all seine Probleme zu schaffen. Er rief die besten Genies des Königreichs zusammen, die Lehrer der Künste, die Maler, die Bildhauer, die Musiker und alle, um daran zu arbeiten Grenzen und Begrenzungen für alle Dinge zu bauen, um sie an einem festen Ort einschließen zu können, passend für jedes von ihnen. So wurde sofort der Horizont, der eine gerade, so weit wie möglich entfernte Linie war, gezeichnet, dann alle anderen Linien, die es vom Horizont bis zu uns gibt. Und darin wurde ein Platz für jede Figur gefunden, für jede Farbe und für jeden Gegenstand. Dann konstruierte man eine Uhr, die mit einem sehr harmonischen Klang die Stunden schlug, die anzeigte, wann der Tag beginnen und die Nacht aufhören sollte und darin befand sich ein Platz für jede Zeit und für jeden Umstand und sogar für alle Töne und Musikarten, auch für die verstimmten. Dann erfand und baute man noch viele andere Grenzen, wie die, die es jetzt gibt, und man kam sogar so weit, dass man Türen baute, um zu wissen wo drinnen und draußen war. Endlich endete langsam das Durcheinander und wenn der König am Morgen aufstand, wusste er welcher Tag war, weil er auf den Kalender schaute, und wenn er unterwegs war, machte er sich nicht mehr schmutzig, weil er den Straßenrand nicht mehr verließ. Und so war alles in Ordnung und alle waren glücklich und zufrieden... Fast so wie noch heute alle zufrieden sind, weil jedes Ding seine Ordnung hat.
Von da an gibt es zwischen jedem Ort und dem anderen eine Grenze, zwischen einem Ereignis und dem anderen immer ein Datum, zwischen einem Gedanken und dem anderen gibt es immer einen Punkt und zwischen einem Leben und dem anderen gibt es immer einen Tod.
Für wen, wofür
Es war einmal eine schöne Teddybären-Familie, die Mutter versorgte das Haus, die Kinder gingen in die Schule und der Vater arbeitete, ohne viel Phantasie, den ganzen Tag. Die Kinder waren dann Zwillinge, identisch, blond der eine und blond der andere, der eine mit so einer Nase und auch der andere, sie waren von gleicher Größe und sie gingen in die selbe Schule.
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| ...und sie gingen in die selbe Schule |
Die Versammlung der Tiere
Einmal sammelten sich die Tiere in einer großen Versamm-lung.
Sie kamen von allen Teilen der Erde, das Känguru aus Australien, das Mäuschen von hinter dem Haus und dann kamen das Zebra, die Giraffe und viele anderen Tiere, um alle zu nennen bräuchte man ein ganzes Buch. Und jenes Mal blieben sie zusammen ohne zu streiten und ohne sich gegenseitig zu zerfleischen, wie sie es stattdessen sicherlich gemacht hätten, wenn sie nicht, einvernehmlich, zusammengekommen wären, um gegen ein absurdes und nicht mehr tolerierbares Privileg zu protestieren: das, welches dem Menschen zu erringen gelungen war, indem er für sich das Recht in Anspruch nahm ihnen allen überlegen und anders von ihnen zu sein.
Um die Dinge zu ändern und die Beziehung auf einer angemesseneren Basis zu erneuern, beschlossen und wählten sie eine Studienkommission. Diese kam, nach dem Studium, zu der Schlussfolgerung, dass es genügen würde dem Menschen das Herz zu nehmen, um auch ihn zum Tier werden zu lassen.
Nach diesem ersten wichtigen Schritt ihrer Wissenschaft, sagten sie, um dies zu erreichen würde es genügen im Menschen statt der Liebe sein Interesse zu wecken.
Und während sie nach Bereichen suchten, auf die sie seine Aufmerksamkeit lenken konnten, bemerkten sie, dass es nicht der Mühe wert war sich so anzustrengen, weil der Mensch oft, ohne Anstrengung und mit extremer Natürlich-keit, nur an sich selbst denkt und sich nur um sich selbst kümmert.
Und hier kamen sie endlich zum Kern der Frage: Ein egoistischer Mensch war ganz einfach ohne Herz!
Und so, auch mit nur wenig Egoismus, gelang es ihnen einige Menschen zu kleinen Tieren werden zu lassen und nicht nur sie, sondern durch sie auch diejenigen, die ihnen nahe waren.
Deswegen ist es von da an so, dass man mit einigen unserer Mitmenschen nicht mehr sprechen kann und auch nicht mehr mit ihnen zurecht kommen kann; tatsächlich sprechen sie, nachdem sie zu kleinen Tieren geworden sind, eine Sprache, die niemand versteht, anders als die, die alle anderen Menschen gebrauchen.
Ein berühmtes Theater
Es war einmal ein renommierter Schauspieler, der so gut und begeistert im Spielen seiner Rolle war, dass er nicht im mindesten daran dachte, dass dies nur eine Aufführung war, sondern sie für die einzige Realität des Lebens hielt. Wenn er dann die anderen Stars schlecht und fast lustlos auf der Bühne sah, dachte er, dass jene sich dagegen verstellten und sich wie in einer inhaltslosen Farce verhielten. Und so war er davon überzeugt, dass er lebte und die anderen auftraten. Aber an einem unglücklichen Tag, in einer nicht wirklich gelungenen Szene, wurde er vom Publikum dermaßen ausgepfiffen, dass er endlich merkte, dass auch er im Grunde rezitierte und so tat, als ob und es nur eine Rolle, wenn auch die seinige, war, die nicht immer wahr war. So sah er sich, vielleicht zum ersten Mal, mit seinen Kollegen ebenbürtig, mit demselben Los, Taten und Personen, die nicht wirklich waren, noch jemals existieren würden, darzustellen.
Aber das Theater musste weitergehen und, da jede Erfah-rung eine Lehre ist, kam er zu diesem Schluss: “Es stimmt, dass wir alle leere Dinge sagen und tun; es stimmt, dass, wenn der Vorhang fällt, alles dort endet, aber es ist auch wahr, dass, wenn ich meine Rolle gut spiele, ich mich selbst und meine Kollegen in die Lage versetze, uns ständig zu verbessern und mit weniger Anstrengung und Mühe zu ar-beiten, so dass, wenn das Theater geschlossen ist, noch nicht alles zu Ende sein wird, sondern die Freude und die Lust uns wiederzusehen bleiben werden, um weiterhin das, was wir tun müssen, gut tun zu können.” Und so war jener Schauspieler immer der berühmteste und seine Truppe die am besten zusammengestellte und nach jedem Abend waren die Einnahmen, die letztendlich die Hauptsache sind, immer höher als am Vortag.
Und all dies ist noch nichts, weil ein sehr wichtiger Literaturkritiker in der am weitesten verbreiteten Zeitung der Stadt einen Artikel veröffentlichte, in dem gesagt wurde, dass man in jenes Theater ging, um das hässliche Leben zu vergessen und um zu lernen das schöne zu leben und um sich darüber hinaus zu amüsieren.
Und all dies diente also dazu unseren Schauspieler glücklich zu machen, der endlich das Warum seiner Arbeit entdeckte, das nicht so sehr darin lag sich zu verstellen oder etwas im Ernst zu tun, sondern vielmehr darin lag den Herzen die Freude und die Hoffnung immer ein neues Leben führen zu können wiederzugeben.
Die hässliche Hexe
Es war einmal eine hässliche Hexe, so hässlich, dass sie alle Spiegel zerbrochen hatte, um nicht den Mut zu verlieren, wenn sie sich sah. Trotzdem hatte sie im Versuch sich zu verbessern ausprobiert zur Kosmetikerin, zum Friseur und auch zum Chirurgen zu gehen, aber mit einem noch schlechteren Resultat als das natürliche. Als sie sich dann vor Neid auf die Schönheit der anderen geradezu schwarz geärgert hatte, hätte sie jeden Preis gezahlt und sich jeder Qual unterzogen, nur um Abhilfe für ihr hässliches Aussehen zu finden. Am Ende, da sie eine Hexe war, die sich in Magie auskannte, beschloss sie alle, denen sie begegnete, hässlicher als sich selbst werden zu lassen, um als Einzige, wenn auch hässlich, zumindest besser als die anderen zu sein. Und so geschah es. Aber von dem Moment an begannen die Leute traurig zu werden, sie dachten nur an die Vergangenheit und hatten keine Lust mehr zu leben. Bis sie eines Tages eine Prinzessin traf, der es wie durch ein Wunder gelungen war ihrer Verzauberung zu entgehen, und sie war so schön, dass ihre Schönheit alles andere in den Schatten stellte. Jene hässliche Hexe, neidisch wie sie auch war, verblüfft und entzückt als sie sie betrachtete, vergaß sogar ihre Bosheit und bemerkte, zum ersten Mal, dass sie glücklich war. Sie war so voller Freude, dass sie anfing folgendermaßen zu argumentieren: “Es stimmt, dass ich hässlich bin, es stimmt, dass ich mich nicht sehen kann, aber wenn ich die anderen schlimmer als mich werden lasse, dann bringe ich mich, abgesehen davon, dass ich meine Schönheit nicht habe, auch um die der anderen.” Und weil ihre Überlegung ihr richtig schien zog sie den logischen Schluss, dass es besser wäre zu versuchen die anderen schöner zu machen, anstatt hässlicher, damit sie wenigstens jemand Schönen zum Ansehen hätte.
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| Es war einmal eine hässliche Hexe... |
Stellt auch ihr euch vor: anstelle ihres Höckers bekam sie ein Näschen, wie man es nur im Kino sieht, anstelle ihrer grünen Backen bekam sie zwei Wangen wie Rosenknospen, sie verlor sogar ihren finsteren Blick, der immer etwas zu verbergen schien, um ein Licht des Himmels in die Augen zu bekommen, die zu sprechen und wunderschöne Fabeln zu erzählen schienen. Und sie hätte es nicht einmal bemerkt, wenn die Leute es ihr nicht gesagt hätten, und sie, die Spiegel hasste, musste einfach einen kaufen, um sich anzusehen: Sie war so schön, dass sie sich fast nicht ansehen wollte, um vor Aufregung nicht rot zu werden!
Aber wenn ihr wissen wollt wie die Fabel ausging, nun gut: Von da an, auch heutzutage, wird derjenige, der Gutes tut, wegen seiner Schönheit bewundert und die Neider, die Schlechtes tun, werden jeden Tag immer hässlicher.
Der König, der Prinz und der Diener
Es war einmal ein glückliches Land mit einem noch glückli-cheren König, weil sein Sohn, der Erbprinz, der klügste und beste aller Prinzen aller Länder, die im Reich der Märchen existierten, war. Deswegen hatte der König ihn zum Regenten ernannt und, unter seiner Herrschaft, erfreuten sich die Untertanen eines unvergleichlichen Friedens und eines wachsenden Wohlstands, wie es vorher niemals etwas Vergleichbares gegeben hatte. Und trotzdem, leider...
Leider erkrankte der Prinz eines Tages an einer seltsamen Krankheit, auch wenn sie damals häufig genug vorkam und vielleicht auch heute nicht allzu selten ist. Anfangs bemerkte es niemand; der Prinz war nur etwas düsterer Stimmung geworden und neigte zum Pessimismus, aber so mancher dachte momentan, dass all dies von der Sorge um die Staatsgeschäfte herrührte. Dann wurde er mürrisch, er ärgerte sich wegen nichts: er bestrafte einige Funktionäre zu streng und stritt auch mit manchem Angestellten, der weder viel, noch wenig damit zu tun hatte. Ein anderes Mal verprügelte er aufs Schlimmste auch den treuesten Diener, und inzwischen gab es bei Hof niemanden mehr, der nicht Recht damit gehabt hätte sich über ihn zu beklagen. Eines Tages dann nahm er ein Schwert in die Hand und verfolgte den Ersten Minister, der eher wegen dem Schrecken, als wegen der Verletzung zu sterben drohte.
Kurz und gut, alle verstanden schließlich, dass der Prinz verrückt geworden war, so verrückt, dass man ihn eiligst ins Krankenhaus bringen musste.
Stellt euch den König vor, dem alle vorwarfen, seinem Sohn die Sorgen aufgebürdet zu haben...
Stellt euch den Ersten Minister vor, der wiederum nicht so tot war, wenn er sich so beleidigt zeigte...
Stellt euch die anderen, zu Unrecht beschuldigten Minister vor..., die misshandelten Diener..., die mit Bußgeld belegten Angestellten...
Alle hatten ihre berechtigten Beschwerden, alle waren em-pört.
So kam der Erste Minister zum König und sagte: “Lass mir Gerechtigkeit zuteil werden!” Und der König verstand, dass er Recht hatte. Dann kamen die anderen Minister, einer nach dem anderen, immer um Gerechtigkeit zu fordern, dann kamen die Funktionäre, die Angestellten, die Diener; alle um ihren Teil einzufordern und der König verstand immer, dass er allen Genugtuung geben musste. Und doch verstand keiner, weder die Minister, noch die Funktionäre, noch alle anderen, den Schmerz des Königs. So saß er mit geneigtem Haupt auf dem Thron und mit der Krone in den Händen schien auch diese ihm zu viel zu wiegen.
Und, nachdem er die Augen gehoben hatte, nach einem Seufzer, sah er den Diener, der vom Prinzen so verprügelt worden war und er wandte sich an ihn und sagte: “Und du, verlangst du nicht, dass ich dir Gerechtigkeit zuteil werden lasse?” Aber der Diener antwortete ihm: “Anstatt, dass ich Gerechtigkeit bekomme, was würde ich zahlen, um dem Prinzen seine Gesundheit zurückzugeben!”
Bei diesen Worten öffnete sich das Herz des Königs für die Hoffnung und den Trost, weil er fühlte, dass jener Diener seinen Schmerz verstanden hatte. So hatte er ihn von da an immer in seiner Nähe. Wenn er ein Staatsproblem hatte, fragte er nach seiner Meinung, wenn er einen Auftrag zu vergeben hatte, gab er ihn gern ihm, wenn er mit jemandem zu sprechen hatte, ließ er ihn zuerst mit ihm sprechen.
Weil jener Diener eine einfache Person war, aber seinen König liebte.
Genug! In kurzer Zeit wurde der Diener, der alles tat, worum der König ihn bat, in der Tat der Erste Minister, Heerführer, Richter über die anderen Richter, und bei Hof tat man nichts ohne ihn, noch existierte im ganzen Land jemand, der wichtiger war als er.
Und die Pagen, die Butler, die Diener, die Angestellten, die Funktionäre, die Minister und alle fragten sich: “Warum hat der König als Ersten Minister einen Diener?” Aber der König sagte: “Er hat meinen Schmerz verstanden; sicherlich wird er auch die Bedürfnisse meiner Leute verstehen!”
Und tatsächlich gab es keine besser regierten und glückli-cheren Untertanen als jene und es gab kein reicheres und glücklicheres Land als jenes und außerdem, da das Glück nie allein kommt, wurde kurz darauf auch der Prinz gesund, und so wird es nie einen froheren und glücklicheren König als jenen geben, tatsächlich hatte er einen gesunden Prinzen, eine gute Regierung, zufriedene Untertanen, aber vor allem hatte er einen Freund gefunden, jenen Diener, der seine eigenen Rechte zu vergessen wusste, um die von dem zu verstehen, der von Anklagen und vom Schmerz erdrückt wurde.
Und so ist auch heutzutage wer einen Freund findet, der ihn versteht, wie ein glücklicher König, aber noch glücklicher ist der, der sich selbst vergessen kann, um die anderen zu verstehen. Wenn er nicht schon der wichtigste Mann des Landes ist, ist er bereits auf dem besten Weg es wirklich zu werden.
Ein Wolf, eine Hyäne und ein Hund
Es war einmal in der Prärie ein Wolf, der den anderen Tieren sehr lieb war, weil er gut war und sich in der Gesellschaft aller wohl fühlte, da er die Dinge richtig anzupacken wusste.
Er war so sympathisch, dass, wenn seine Kameraden von der Jagd zurückkehrten, sie ihn immer nach Hause zum Es-sen mit ihnen einluden, so dass jener, ohne sich anzustrengen, niemals einen leeren Bauch hatte.
Aber... Aber er war auch ein Tier voller Angst und unfähig, seine Rechte gelten zu lassen, so dass er manchmal wie ein armer Teufel ohne Hoffnung und ohne eine sichere Zukunft schien. Jemand versuchte schließlich, mit allen guten Absichten, ihm dies begreiflich zu machen und jener beschloss, aus Scham sich zu blamieren, ein für alle Mal sein Leben zu ändern. Er zog die Krallen hervor, zeigte die Reißzähne und fing an, mit allen zu streiten und die Tiere, die schwächer waren als er, zu jagen, um sich Nahrung zu beschaffen. Und, weil er so eine finstere Miene, die einem Angst machen konnte, aufgesetzt hatte, dachte er, dass auch die anderen Tiere beeindruckt sein würden und er begann schlecht zu antworten und anzugeben wie jemand, der Befehle gibt. Stattdessen blieb er leider immer das schwache Tier wie vorher und trotz seiner ganzen Unverschämtheit war er weiterhin ohne all jene Fähigkeiten, die den anderen Tieren des Waldes eine Prestigerolle sicherten, tatsächlich kam er immer ohne Beute von der Jagd zurück und musste sich im Haus verstecken, damit die anderen dies nicht bemerkten.
Und weil er inzwischen mit allen gebrochen hatte und sie sich zu Feinden gemacht hatte, begann er auch Hunger zu leiden, bis zu dem Punkt, an dem er sich, um zu essen, mit den Kadavern, die er zufällig auf der Straße finden konnte, zufrieden gab.
Von da an wurde der arme Wolf, der er war, zur armseligen Hyäne, die, traurig, von Betrug und Notbehelfen lebte, so sehr, dass ihr, wenn ihr zufällig in die Prärie geht, versuchen solltet ihr aus dem Weg zu gehen, um Kummer zu vermeiden.
Es gab indessen einen anderen Verwandten von ihm, der sich ein ganz anderes Lebensprogramm zurechtgelegt hatte. Anstatt eine düstere Miene zu ziehen und alle unzufrieden zu machen, hatte er es vorgezogen weiterhin gut und brav zu sein und, um einen guten Charakter zu haben, rannte er dem Herrn, wenn er ihn sah, als Zeichen der Freundschaft entgegen, bereit mit einer kleinen Arbeit seine Wünsche zu erfüllen.
Der Herr ging dann, um seine Aufmerksamkeit zu erwidern, jeden Tag mit ihm spazieren, er machte ihm mittags eine Suppe, er badete ihn an Festtagen und hielt ihn bei sich im Haus, damit ihm nicht kalt würde, wo auch ihr ihn, wenn ihr einen Hund habt, finden könnt, wenn ihr von der Schule zurückkommt. Kurz und gut, er war ein Tier geworden, dem zu Diensten zu sein alle Sorge trugen.
Denn im Grunde genommen zählt es im Reich der Tiere nicht sich Geltung zu verschaffen, sondern vielmehr sich zu schätzen wissen zu lassen, denn jedes Tier kann nur die Gaben zeigen, die es hat, und nicht das zeigen, was es nicht ist.
Die Wachen
Die Wachen
Es war einmal eine gute ordentliche Stadt, reich und mäch-tig, von einem mächtigen Mauerring umgeben, der seine Einwohner, die in ihr glücklich und sicher leben konnten, beschützte. Am Abend, bei Sonnenuntergang, wurden die Tore geschlossen und auf den Türmen wachten aufmerksam die Wachen. Und doch wurde sie eines Nachts vom Feind angegriffen. Die Wachen bemerkten rechtzeitig die Gefahr und spielten auf den Trompeten, um Alarm zu schlagen und die Bürger zu warnen. Von diesen rannten einige, die plötzlich wach geworden waren, zu den Waffen, um sich sofort in den Kampf und die Verteidigung aller zu stürzen, aber die meisten taten so, als ob sie nichts hörten, um keine Unannehmlichkeiten zu haben und dachten, dass die Gefahr wohl nicht so schlimm sei, wie man hätte befürchten können.
Am nächsten Morgen beleuchtete die Sonne die Wahrheit. Sicher waren die Angreifer zurückgedrängt worden, aber der Kampf war grausam gewesen: viele Tote, sehr viele Verletzte, die Mauern durchgebrochen, die Tore fast aus den Angeln gehoben und nicht wenig Schäden. Da verstanden alle die Gefahr, die sie gelaufen waren und wussten nichts mehr zu sagen.
Dann fand jemand, der im warmem Bett geblieben war, eine Entschuldigung, indem er sagte, dass die Wachen sich nicht pflichtgemäß Gehör verschafft hätten und wer in seiner Situation war, der war froh, ihnen sofort Recht zu geben. Aber die, die den Angriff zurückgedrängt hatten, zeigten ihre Toten und verletzten und hatten genug Beweismittel, um empört zu sein und zu protestieren: “Wollt ihr vielleicht auf diese Weise diejenigen ehren, die an eurer Stelle gekämpft haben?” Und jene Ängstlichen, die ihre Schande enthüllt sahen, taten so, als ob sie nicht einmal gesprochen hätten und wechselten sofort das Thema, sie fingen stattdessen an, den Heldenmut der Verteidiger zu loben, wenn auch nicht zu sehr, um ihre Feigheit nicht zur Schau zu tragen. Und wenn ihr in jene Stadt geht, die nach dem Angriff von neuem erblühte, mit seinen herrlichen Mauern, seinen schönen Häusern und seinen wunderbaren Reichtümern, werdet ihr Ge-denktafeln, die an das Ereignis erinnern, finden und auch Festtage, die es ins Gedächtnis rufen, weil es, auch heute noch, nur dem Zeugnis von dem, der persönlich zahlt, ge-lingt die Wahrheit gelten zu lassen und die Heuchelei zum Schweigen zu bringen!
Eine gefährliche Kreuzung
Ihr wisst, dass Kreuzungen auch gefährlich sein können.
So waren einmal an einer Kreuzung, wenn auch in einer anderen Welt als der unseren, aber mit Straßen wie die unseren, zwei draufgängerische Autofahrer in einen Unfall verwickelt.
Eine Kleinigkeit, zum Glück, kein Verletzter und geringe Schäden, kurz und gut wenig Ausgaben und auch nicht zu viel Angst; so dass vielleicht alles fast wie von selbst wieder ins Lot gekommen wäre, wenn diese beiden, vielleicht nur wegen einer Frage des Prinzips, nicht um jeden Preis Recht behalten wollten, sie hörten nicht auf: zuerst zu diskutieren und dann sogar zu streiten, mehr in Sorge Recht zu haben, als die Schäden wieder gutzumachen.
So liefen bald zuerst die Neugierigen herbei, dann die Rat-geber und dann die, die anfingen Gefallen an der Szene zu finden und wieder andere, die für den einen oder anderen der Darsteller Partei ergriffen, so, dass am Schluss mitten auf der Kreuzung ein wahres Theater mit vielen aufmerksa-men Zuschauern herrschte, während von der einen und der anderen Seite immer neue Autos herbeiströmten und die Straßen verstopften.
Genug!, in kurzer Zeit gelang es keinem mehr durch jene Kreuzung durchzukommen und es hatten sich schon Kilometerlange Schlangen gebildet.
Aber das war einmal, weil sich jetzt hingegen alles gelöst hat, denn es kam die Polizei und nahm beide fest, denn wer wiedergutmachen kann, kann auch verzeihen und wer hingegen nicht verzeihen will, zeigt nur, dass er keine Fähigkeiten hat und dass er jemanden braucht, der ihn zum Nachdenken bringt.
Und all das, weil jene Welt, ausgenommen die Kreuzungen, anders als die unsere war, wo man, um sich selbst zu rechtfertigen, nicht zögerte die anderen anzuklagen und sogar den Weg und die Pläne der braven Leute behinderte, die es vorgezogen hätten, ihre Reise in Frieden und ohne große Störungen zu Ende zu bringen.
Eine Ressource ohne Grenzen
Es war einmal ein Kind, das wie jedes Kind alles brauchte. Und, um seine Wünsche zu erfüllen, brauchte man einen Diener, der es zufrieden stellen konnte.
Aber man fand keinen, der fähig war seine Wünsche soweit zu erfüllen: ihm zu essen zu geben, es sauberzumachen, es anzuziehen, es reden zu lassen und ihm zuzuhören, wenn es weinte oder wenn es lachte oder, was häufig vorkam, wenn es nicht vernünftig zu denken schien.
Und, weil es wirklich nicht gelang einen so guten Diener zu finden, bemerkte man bald, dass schon eine Mutter bei ihm war, die mehr als das Nötige tat.
Von da an begannen die Leute die Liebe zu verstehen und sie von dem zu unterscheiden, was nur so scheint, aber wie falsche Münze klingt.
Und, weil das Leben der Kinder voller Ressourcen ist und grenzenlos scheint, hat auch die Liebe keine Grenzen, sie hat kein Alter und stirbt niemals.
Die zwei Diebe
Sicherlich wisst ihr, dass, wenn die Fischer zusammenkom-men, einer dem anderen von seinen Fängen erzählt und sie sich mit den großen Fischen, die sie gefangen haben, rühmen. Nun gut, auf ungefähr dieselbe Weise verhalten sich oder verhielten sich wenigstens einmal die Diebe. Damals.
Es waren einmal zwei Diebe, die, nachdem sie sich zufällig getroffen hatten, anfingen mit all dem, was sie gestohlen hatten, zu prahlen. Einem von ihnen jedoch war es, ohne angemessene technische Vorbereitung, nie gelungen seinem Nächsten großen Schaden zuzufügen und, nachdem er viele Male im Gefängnis gewesen war, war er arm an Geld und reich an Enttäuschungen geblieben. Der andere jedoch, der immer auf einer streng wissenschaftlichen Basis gearbeitet hatte, war nie weder entdeckt noch verdächtigt worden und darüber hinaus war es ihm immer gelungen dem Gefängnis zu entgehen. Aber weil er den Wert dessen, was er stahl, nicht kannte und auch nicht wusste, wie er das Geld, das er verdient hatte, gut anlegen sollte, fand auch er sich ohne eine Lira wieder und er konnte nichts anderes tun als sich zu beklagen, dass er umsonst gearbeitet hätte. Nachdem all diese schönen Diskussionen beendet waren und die Krise anhielt, aber die Zeit leider eilig verging, beschloss der erste den Beruf zu wechseln, der zweite hingegen, der seine Wissenschaft als perfekter Dieb nicht aufgeben wollte, wollte nicht einmal seine mit so großer Mühe gelernte Kunst in Zweifel ziehen. So fing der erste an zu arbeiten, so, dass er sich ein Gehalt verdiente und dann sogar die Achtung der Leute. Der zweite blieb immer ein armer Teufel, mit leeren Taschen, aber mit dem Kopf voll von Hochachtung für sich selbst und Verachtung für alle anderen. Und doch hatten sich alle, nicht nur die Ehrlichen, sondern auch seine Kumpanen die Diebe, daran gewöhnt mit ihm umzugehen, wie mit einem Gescheiterten voll nutzloser Aufgeblasenheit. Und wenn man eine Schluss-Folgerung ziehen will, ist es sicherlich nicht die Wissenschaft, die unter Anklage steht, allenfalls der, der sich ihrer bedient. Während sie nämlich für die Guten eine Sicherheit ist, ist sie für die Überheblichen nur ein Vorwand, um die Bosheit zu rechtfertigen und das Scheitern ihrer Mühen zu verheimlichen.
Die drei Weisen
Es war einmal vor so langer Zeit, dass man sich heute fast nicht mehr daran erinnert...
Es war einmal weit entfernt in einem fernen abgelegenen Land ein Studierter, der aber, nachdem er viel studiert hat-te, nicht wusste, wie das Universum sich halten kann.
Und Ihr Kinder, wisst ihr es?
Er war so unzufrieden mit dieser Unwissenheit, dass er das Gefühl hatte, seine Zeit vollkommen vergeudet zu haben und dass es ihm mit seinem Studium nicht gelungen war es zu irgendetwas gebracht zu haben. Aber weil er sich mit dieser Niederlage nicht abfand, ging er weiter herum, um Nachforschungen anzustellen und fragte alle, die er traf: “Wie hält sich das Universum?”
Er fragte die Sonne und jene sagte: “Versuche den Himmel danach zu fragen.” Weil die Sonne es nicht wusste. Aber der Himmel antwortete: “Versuche die Wolken danach zu fragen.” Und die Wolken verwiesen auf das Wasser, das Wasser auf die Erde, die Erde auf die Blumen und die Blumen auf die Sonne. Aber niemand wusste es. Schließlich sagte eine alte Frau, die zufällig dort war und alles gehört hatte: “Wenn du dich auf den Weg machst und die drei Weisen suchst, kannst du von ihnen die Antwort, nach der du suchst, bekommen.” Jener befolgte sofort ihren Rat und gab all seine Reichtümer her, um sie zu suchen, seine ganzen Kräfte, um sie zu erreichen, seinen ganzen Verstand, um sie zu finden und schließlich gelangte er zu ihnen. Und der erste antwortete ihm: “Das Gesetz, welches das Universum trägt ist der Dienst, weil jedes Ding eins mit dem anderen in Dienst steht. Aber wenn du mehr darüber wissen willst, frage den zweiten Weisen danach.” Und der zweite sagte ihm: “Die Kraft des Universums ist die Liebe, weil ein Dienst ohne Liebe Sklaverei ist. Aber wenn du mehr darüber wissen willst, frage den dritten Weisen danach.” Und der dritte sagte: “Das Universum stützt sich auf das Opfer, weil ohne dieses gibt es weder Geschenk, noch Liebe, noch Dienst.”
Als jener Mann sie verließ war sein Herz in Feststimmung und, scheinbar grundlos, erinnerte er sich an das Antlitz der Mutter und weinte vor Freude.
Das Vögel Konzert
Nicht alle Vögelchen haben die Fähigkeit, die Melodien des Waldes wahrzunehmen: das Brausen des Wassers, das Rascheln des Windes, das Rauschen des Laubes, das Piepsen der Tiere...
Es gab aber einen Vogel, der sehr gut war. Er konnte die harmonischsten Klänge erahnen und sie mit seinem Gesang noch harmonischster wiedergeben.
Und all die anderen Vögel schwiegen zuerst um ihn zu hören, dann trällerten mit ihm und zuletzt sangen unter der Führung seiner Stimme so zusammen, dass es schien eine märchenhafte Melodie zu hören, stattdessen war es den Harmonieakkord.Und das alles gerade, weil jenes Vögelchen den in der Natur vorhandenen Klang zu hören und seine Stimme darauf zu modulieren.
Meistersänger wie jenes sind selten: in der Geschichte der Wälder zählt man wenige.
Bei uns dagegen sind viele jene, die die Stimme des Herzens hören können und von ihr schrittweise die kostbare Kunst des Friedensschaffens.
Die zwei Maler
Es waren einmal zwei Maler. Einer wohnte in einem Haus mit jenem Garten, der andere in einem Haus mit diesem Garten. Sie waren also Gegenüber. Der eine war gut, der andere überhaupt nicht.
Es war so ein Tag, wo der Sommer noch nicht da ist, alle fühlen sich unwohl, weil es schwül ist. Der Himmel ist grau und die Welt flach und farblos.
Der gute Maler kümmerte sich nicht darum und überlegte, wie er der Langeweile entfliehen konnte. Also nahm er die Pinsel und frischte alles mit seinen Farben auf. Er malte sogar Blumen und Schmetterlinge. Sogar der Tag war nicht mehr schlecht und hätte den Neid der Sonne geweckt, wenn sie hinter den Wolken kurz hervorgekommen wäre und die ganze aufgemalte Landschaft gesehen hätte.
Der andere Maler war nicht so unternehmungslustig, über-legte sich, dass alle seine Farben und seine Pinsel nicht reichten um damit etwas anzufangen. Er brachte sie alle in den Dachboden und dachte nicht mehr daran. Er nahm eine Schaufel und bebaute den Boden, obwohl es zu dieser Zeit viel Schweiß und genau soviel Mühe kostete. Abends bei Anbruch der Dunkelheit gingen beide zu Bett.
Sie schliefen ruhig als plötzlich in der tiefen Nacht ein Gewitter mit Donner und Blitzen und Wolkenbruch losbrach. Es schien als ob es niemals aufhören würde, aber morgens waren die Wolken weg und die Sonne schien wieder hell und herrlich wie noch niemals auf der Erde.
Wie anders war als an dem Tag zuvor!. Wie sich die Dinge verändert hatten! Der Platzregen hatte die gesamte Arbeit des guten Malers verwischt; Blumen und Blätter gingen tropfend in schmutzigen Farbtropfen auseinander und be-schmutzten die unter ihnen liegenden Pflanzen. Der Garten des anderen Malers ward dagegen durch den nächtlichen Regen, das Licht der Sonne und die Erdarbeiten mit der Schaufel zu neuem Leben erwacht. Er war ein zu bewunderndes Wunder geworden; jedes Ding glänzte in seiner natürlichen Farbe und verzauberte wie ein Gemälde.
Er lief geschwind in den Dachboden, holte Leinwand, Pinsel und Farben und hielt jene Schönheit fest, die Ihr in allen seinen, zur Schau gestellten Bildern auch bewundern könntet
Und das alles, weil jene Welt halt so war, jene Welt in der auch graue Tage und Platzregen etwas zu sagen hatten.
Wenn man dann weiß, dass es verschiedene Art und Weisen gibt, die Wirklichkeit zu sehen, kann man in etwa hinzufügen, dass die Geschichte so verlief und jeder mag daraus die Folgerungen ziehen, die er für zweckmäßig hält.
Ein kluger Hund
Es war einmal ein Schäferhund einer so schönen und gut versorgten Herde, wie es keine zweite gab, und es gab auch keinen so braven Schäferhund wie jenen, und einen so glücklichen Herrn wie seinen. Und er verstand sein Handwerk, wehe wenn ein Schaf zurückblieb oder ein Lämmchen aus Unachtsamkeit weglief: auf den Pfiff des Schäfers ließ er weder Verspätungen, noch Zögern zu.
Aber auch wenn die Dinge einerseits gut liefen, brachen sich die armen Lämmchen andererseits fast die kaum gewachsenen Beine, vor lauter Aufpassen auf Befehle und Kommandos, sie wurden so vom Hund bedrängt, der gut darauf aufpasste, dass sie ihm immer prompt gehorchten. Dann kam er, nachdem er lang nachgedacht hatte, zu folgendem Schluss: “Ich muss mich ihrem Schritt anpassen!”, und, um seinen Laufeifer zu dämpfen, holte er von da an weit aus: um die Herde zusammenzutreiben, drehte er zuerst drei weitläufige, dann engere Runden um sie herum.
Und es gab keine ordentlichere Herde als jene, noch einen glücklicheren Schäfer, aber vor allem gab es keinen besse-ren Hund im ganzen Land. So, dass dies Schule machte. Von da an haben alle Schäferhunde gelernt zu warten, sie können ihre Eile verbergen und, um die Herde zusammenzutreiben, drehen sie Runde um Runde um sie herum.
Ein besserer Wolf
Auch ihr wisst sicherlich, dass wenn die Welpen der Wölfe schlafen gehen, die Oma ihnen, um sie glücklich zu machen und damit der Schlaf sich einstellt, Märchen, die im Buch des Rudels geschrieben stehen, vorliest. Und eines von diesen Wölfchen war so gerade dabei der Lektüre eines jener Märchen zuzuhören, in dem erzählt wurde wie die Wölfe viele falsche Vorwände suchen, damit es ihnen gelingt die Lämmchen zu stehlen und zu töten. Der Arme! Als er hörte wie all diese Gewaltszenen beschrieben wurden, war er so angeekelt, dass er nicht mehr schlafen konnte, er war mit Fantasie und Verstand nur damit beschäftigt eine würdevollere Art den Wolf zu spielen zu suchen und, weil er Eigensinn und Verstand besa0, gelang es ihm am Ende auch eine zu finden. Als er dann groß wurde und schon seine Beute suchte, hatte er bald Gelegenheit dies in die Praxis umzusetzen. Er kleidete sich also in ein Schafsfell, dann fing er an zu blöken und sich so zu bewegen, wie es die Schafe tun, so dass er sich nicht von ihnen unterschied, er schlich sich in die Herde ein, wählte unter allen ein Schaf aus, das mit seinen Schäfchen weidete, und näherte sich ihr so und sagte: “Was für schöne Kinder du hast! Wie hübsch sie sind! Und was für ein schönes Fell sie tragen!” Er wusste nämlich, dass die Mütter der Schafe sehr auf ihr Fell aufpassen und sich darum sorgen, dass es immer in Ordnung ist, und wenn ihr mich fragt von wem er das erfahren hatte, sage ich euch, dass die Wölfe immer Spione haben, die alles berichten, auch das, was nicht so wichtig erscheint. Und er fügte noch hinzu: “Was für schöne Tierchen und was für schöne, bewegliche Beinchen sie haben!” Weil er eben wusste, dass die Schafe sehr auf die Beine ihrer Kleinen auspassen. Und dann sagte er noch viele solche Dinge, an die ich mich nicht erinnere. Genug! Das Herz jener Mutter rührte sich so sehr, dass sie sich abseits zurückzog, um sich nicht vor Trost weinen sehen zu lassen, nachdem sie die Schäfchen jenem falschen Schaf, das sie so sehr gepriesen hatte, anvertraut hatte. Und so konnte der Wolf sie in Frieden und ohne Gewalt verspeisen, sogar am Tisch mit Besteck serviert.
Von da an, wie ihr vielleicht nicht wisst, sind die Wölfe, ab-gesehen davon, dass sie Diebe sind, Betrüger geworden, deswegen, Kinder, wenn ihr einen trefft, der euer Freund zu sein scheint, weil er große Lobreden auf euch hält, aufgepasst!, dass nicht auch er ein verkleideter Wolf ist, der schon weiß wie er sich seine Freundlichkeiten bezahlen lässt und sie zu eurem Schaden verwendet.
Der Pinienbaum und die Zeit
In einem jener so ausgedehnten Wälder, aus dem man, wenn man hineingeht, fast nicht mehr herausfindet, war ein kleiner Pinienbaum geboren worden, ein wirklich sehr kleiner, und schon träumte er davon groß zu werden.
Es kam der Winter, es kam der Schnee und es kamen auch die Waldarbeiter, um die Weihnachtsbäume auszusuchen, aber diesen kleinen Pinienbaum würdigten sie keines Blickes, weil er noch zu nichts zu gebrauchen war. Aber jener empfand ein großes Bedauern, weil er nicht in Betracht gezogen worden war. Dann kam der Frühling und es kamen auch die Bauern, um Bäume als Gartenschmuck auszusuchen, aber jener Pinienbaum war noch nicht groß und war nicht mehr klein, und sie blieben nicht einmal stehen, um ihn anzusehen. Und auch das tat ihm sehr weh. Die Zeit verging und es kamen Schreiner, um Holz für Möbel auszusuchen... Kurz und gut, ihr habt schon verstanden, jener Pinienbaum wurde immer für untauglich erklärt und er litt darunter, dass er nie in Betracht gezogen wurde. Und so wurde er alt und er ließ die Äste hängen und dachte an die Vergangenheit: er erinnerte sich daran, wie, als er noch klein war, die Hasen gekommen waren, um sich in seinem Schatten auszuruhen, und wie dann die Rehe angerannt kamen, um sich unter ihm zu verstecken, und dann die Eichhörnchen, die gern zwischen seinen Ästen spielten, und dann die Vögel... Kurz und gut, es wurde ihm bewusst wie viel Freude er geschenkt hatte und wie viel Freude ihm entgangen war, weil er sie seiner Zeit nicht geteilt hatte und so weinte er... Nun gut, wenn ihr in die Wälder geht und Pinienbäume mit geronnenen Harz-tropfen um den Stamm herum seht, dann passt auf! Es sind ihre Tränen, weil sie nicht jeden ihnen gewährten Augenblick gelebt haben, und auch ihr könnt es nicht unbemerkt lassen, weil sie vor Harz duften, fast um euch zu warnen, dass die Zeit wie ein Duft ist, fein, kostbar, aber sie verfliegt auch schnell.
Eine neue Welt
Habt ihr jemals gesehen, wenn die Sonne am Horizont stirbt und der ganze Himmel, das Meer und die Erde golden leuchten? Nun gut, einmal war es nicht so. Weil am Anfang...
Es war einmal das Chaos und auch wenn die Sonne schon in ihrer ganzen Kraft und Energie existierte und die Erde und das Wasser und alle Dinge, die es auch jetzt gibt, existierten, so waren sie noch ungeordnet und zu nichts zu gebrauchen. Die Sonne sprach zur Erde: “Willst du mein Licht?” Aber die Erde sagte: “Nein!” Weil sie lieber schmutzig und dunkel bleiben wollte. Und die Sonne sah das Wasser und sagte zu ihm: “Willst du von mir erhellt und erwärmt werden?” Aber das Wasser sagte: “Nein!” Weil es lieber kalt und unbeweglich bleiben wollte. Und so sprach die Sonne zu jedem Ding, und jedes Ding sagte nein, weil es lieber so blieb wie es war und allein bleiben wollte. So konnte die Sonne nicht für die Kreaturen leben, und jene nicht für die Sonne und die einen nicht für die anderen: sie waren da, nebeneinander gestellt, aber sie waren nicht zusammen, nicht vereint, sie waren alle geteilt. Aber dann geschah ein wahres Wunder: sie bemerkten plötzlich die Liebe als Geschenk bekommen zu haben, und so begann das Licht sich den anderen Dingen zu schenken und sie alle zu erhellen, und auch jene antworteten, indem sie das Licht reflektierten, um sich ihrerseits gegenseitig erhellen zu können, und von da an lebt jedes Wesen und ist voller Leben und das Leben wird niemals sterben.
Eine Art zu spielen
Kinder, sorgt euch nicht allzu sehr, wenn jemand böse ist und euch Böses tut, denn wenn es ihm nicht gelingt euch böse werden zu lassen, welchen Schaden habt ihr dann da-von? Tatsächlich ist der einzig wahre Schaden, böse zu sein und nur indem man gut wird, hat man Vorteile. Aber hört euch dies an!
Es waren einmal zwei Kartenspieler, die nicht spielen konn-ten und immer verloren. Der erste dachte: Wenn die ande-ren mich immer besiegen, weil sie glauben klüger zu sein, dann weiß ich wie ich ihnen Gleiches mit Gleichem vergelte; und er beschloss ein Falschspieler zu werden. Der zweite dachte hingegen: Wenn die anderen mich immer besiegen, weil sie besser sind, dann weiß ich, wie ich den Schaden, den sie mir zufügen, begrenze; und so ging er in eine Kartenspielschule zu einigen Experten, Professoren in diesem Fach. So half der erste dem Schlimmen, das ihm widerfuhr, ab, indem er Schlimmeres tat und der zweite hingegen versuchte es besser zu machen. Nun gut, der erste konnte weiterhin nicht spielen und der zweite wurde, wenn auch mit etwas Mühe, nach kurzer Zeit ein wahrer Champion. So endete der erste manchmal damit, dass er sich mit seinen Mitspielern raufte, nämlich wenn er von ihnen entdeckt wurde, und dann zog er den kürzeren, weil sich alle auf ihn stürzten; aber auch wenn er gewann, wurde er häufig verdächtigt, er spielte weiterhin voller Unruhe und hatte ein wütendes Gesicht. Der zweite dagegen vergnügte sich mit den Karten und oft verdiente er auch daran. Glücklich wer abhelfen kann, indem er spielen lernt! Wahrlich unglücklich ist, wer darauf verzichtet, weil er nun nur gelernt hat falsch zu spielen! In der Tat, wenn ihr mit Bosheit auf Bosheit antwortet, wird es euch nicht nur nicht gelingen den Schaden, den jene anrichtet, wiedergut-zumachen, sondern ihr werdet euch sicherlich neuen einhandeln.
Die Spiegel
Die Spiegel
Die Menschen, vielleicht nur diejenigen, die auf einer Erde als der heutigen lebten, hatten einmal einen klaren und sauberen Spiegel, in dem sie so ihr Spiegelbild betrachten konnten. Wenn sie sich dann anders sahen, als sie sein sollten, etwas hässlich und mit finsterem Gesicht, hatten sie sofort die Bequemlichkeit es zu bemerken und es folglich zu verbessern und ihrem Aussehen Abhilfe zu schaffen. In der Tat, wer will sich anderen mit hässlichem Gesicht und mürrisch zeigen?
Nun gut, unglückseligerweise gab es in jener Gegend ein schreckliches Ungeheuer, so schrecklich, dass es sogar vor sich selber erschrak, so, dass es nicht den Mut hatte sich im Spiegel anzuschauen und die anderen, die das tun konnten, wenn sie wollten, sehr beneidete. Deswegen, mit einem Zauber so böse wie es selbst, gelang es ihm in einem einzigen Augenblick alle Spiegel kaputtzumachen und zu zerbrechen.
So ist es, von da an, fur die Menschen schwieriger geworden ihre Schönheit zu pflegen und sie können es nur tun, indem sie sich gegenseitig verbessern und sich gegenseitig fragen, wie ihr Gesicht aussehen soll, und das war nicht leicht für sie und, auch heute nicht, für irgendjemanden. Deswegen, um sich dieses Leid zu ersparen, gaben sich in jener Welt viele, auch heute noch, damit zufrieden nicht allzu schön herumzulaufen, ohne ihr Antlitz von einem Lächeln erhellen zu lassen, und die anderen meiden sie leider, weil sie denken, dass sie wütend sind und Lust zum Streiten haben.
Die Waagen dieser Welt
Heute scheint es euch ganz natürlich, dass man, wenn man etwas kauft, eine Waage zum Wiegen oder ein Metermaß zum Ausmessen der Ware braucht. Und doch war das nicht immer so. Vor langer Zeit...
Vor so langer Zeit, dass man nicht mal mehr weiß wann, musste sich derjenige, der etwas kaufte, mit dem Verkäufer absprechen, nicht nur über den Preis der Dinge, sondern auch über die Menge, und alles wurde dem Augenmaß anvertraut, mit den unausweichlichen, nicht enden wollenden Diskussionen. Bis eines Tages jemand die Gewichte und Maße erfand und dies schien schon ein wahres Wunder. Aber die Leute hätten noch Angst gehabt sich zu irren, wenn man nicht ein einzigartiges und für alle gültiges Muster festgelegt hätte, nach diesem hätte sich jedes andere Maß richten und seinen Wert annehmen sollen. Von da an wurden die Diskussionen weniger, und auch wenn es sie gab, endeten sie fast nie in einem Streit. Es stimmt, es gab, damals wie heute, diejenigen, die große Waagen hatten, weil sie Kartoffeln und Birnen verkauften, und diejenigen, die kleine Waagen hatten, weil sie Gold und kostbare Steine verkauften; die ersten weniger genau, aber robust, die zweiten dagegen genauer, aber empfindlicher. Es stimmt, keiner hatte eine Waage von absoluter Genauigkeit, aber alle benutzten die, die sie besaßen, ohne es allzu genau zu nehmen. Es stimmt, es gab auch welche, die defekte Waagen hatten, oder, schlimmer, extra gefälschte, aber es gab nur wenig Unehrliche und sie wurden auch bestraft. So gelang es in der Regel jedem mit dem Metermaß und der Waage, die er hatte, den nötigen Handel zu treiben, wie auch heute noch, und alle waren ganz zufrieden, wie wir es im Übrigen auch sind, da wir ungefähr die selben Methoden und Maße verwenden. Und schließlich, wenn man eine Schlussfolgerung ziehen kann, kann man sagen, dass die vielen und sehr zahlreichen Gesetze, derer wir uns bedienen, ebenso nützlich sind; sie sind mehr oder weniger immer geeignet die Handlungen der Menschen abzuwägen und ihre Beziehung zueinander zu messen. Aber es gibt nur ein wahres Gesetz, nämlich jenes, das es nicht erträgt von einem anderen Gesetz beurteilt zu werden, und es bleibt das einzige Muster, Maß und Gewicht für jeden anderen Wert, den die Menschen vorschlagen oder sich vorstellen können.
Die Ameise vor Gericht
Gewiss wisst ihr, dass die Ameisen immer zusammen bleiben und schon von klein auf verirren sich nie, oder verletzen jene Ordnung, die sie zusammen hält.
Also...
Es war einmal eine Ameise …
Es war einmal eine Ameise, die sich auf den ersten Blick so verhielt dann, aber anderseits nach dem eigenen Kopf han-delte und deswegen war sie ein wirkliches Sorgenkind für ihre Mutter. Es war nicht so, dass sie nicht folgte, aber sie benahm sich anders um damit den Vorwand zu haben, die anderen Schwesterlein zu kommandieren. Es war nicht so, dass sie sich stritt, aber sie wollte immer Recht haben. Es war nicht so, dass sie nicht lernen wollte, aber sie sagte immer, dass sie mehr als die anderen wusste. Die Mutter litt etwas darunter und verzieh ihr ein wenig. Die Ameise wuchs und wuchs heran, wie sie war, mit all ihren Fehlern. Es war nicht so, dass sie als Erwachsene stahl, aber sie gab niemals etwas ohne damit unverschämt anzugeben. Es war nicht so, dass sie von den anderen schlecht sprach um sie zu schädigen. Sie tat es nur um eine Gelegenheit zu haben, gut von sich selbst zu sprechen. Sie schlug nicht mit Fäusten auf jemanden ein (sie drosch niemanden), aber sie belästigte alle mit unzähligen Sorgen aus lauter Angst, ihre Gesundheit zu verlieren. Aus diesen und anderen ähnlichen Gründe war sie eher unbeliebt als schuldig und dies solange bis sie beschuldigt wurde, nur weil sie unbeliebt war und deswegen letzten Endes vor Gericht gezerrt wurde. Nun ihr wisst es nicht, deshalb sage ich es euch: die Richter der Ameisen sind sehr streng und die Ameise wurde streng verurteilt.
Das Urteil lautete etwa so: “Wir verurteilen Dich, obwohl Du nicht gestohlen, auch nicht getötet, auch die Gesetze nicht verletzt hast. Wir halten Dich für schuldig, weil Du mit Deinem Verhalten die Einheit der Ameisenfamilie zerstört hast, denn diese Einheit ist eben für alle Ameisen das höchste Gut”.
Ein gut organisierter Bienenstock
Jeder weiß, dass die Bienen in Frieden und Harmonie zu-sammenleben und deswegen gelingt es ihnen einen so süßen und so guten Honig zu produzieren. Aber nicht jeder kennt die Geschichte eines Bienenstocks, der in diesem Sinne keine Vergleiche scheuen musste.
Es war einmal ein Bienenstock, in dem alle Bienen so einvernehmlich zusammenarbeiteten und sich gegenseitig so gut halfen, dass es Ihnen gelang viel und dermaßen guten Honig zu produzieren, wie es in den anderen Bienenstöcken nie vorkam.
Deswegen betrachtete eine von ihnen, die Wirtschaft studiert hatte, das Phänomen von Grund auf und wies, mit Statistiken in der Hand, nach, dass die Honigmenge mit dem konkreten Maß an Liebesmenge, die zwischen den Bienen eines Bienenstocks herrscht, übereinstimmt. Die Theorie gefiel und da jeder, auch wenn er den Frieden liebt, das Nützliche nicht verachtet, wurde eine Generalversammlung einberufen, um über dieses Argument zu diskutieren, und man beschloss, dass es, um die Produktion zu erhöhen, genügte, die Liebe zu erhöhen und, um die Liebe zu erhöhen, genügte es, die Bienen freizulassen, damit sie so viel Honig, wie und wann sie konnten, produzierten, ganz nach ihrem Belieben und ih-rem Talent, ohne ihnen Kontrollen, Schwierigkeiten und Verpflichtungen jeglicher Art aufzuerlegen. In derselben Sitzung wurden also per Gesetz die Qualifikation und der Beruf der ›Pförtnerbiene‹, der ›Wächterbiene‹ und der ›Soldatenbiene‹ abgeschafft und sogar über das Amt der ›Königin‹ wurde diskutiert und es gelang nur wegen des Widerstands der Seniorinnen, die sich selbst in ihr etwas geehrt sahen, es zu retten.
So begann jede das zu tun, was ihr günstig erschien, aber schon bald entstand daraus dermaßen Verwirrung und der-maßen Unordnung, die jeden Tag immer größer wurden, bis zu dem Punkt, an dem sich die Bienen nicht einmal mehr unter sich verstanden und was schlimmer ist, die Honigproduktion beängstigend sank, ohne dass jemand genau wusste warum.
An diesem Punkt gab es endlich eine Biene, die ein Buch schrieb, um nachzuweisen, dass die Liebe nur dann wahr ist, wenn sie geordnet ist, und dass die Ordnung die den Bienen eigene Natur ist und viele andere schöne Dinge, deswegen kehrten am Ende alle, eine nach der anderen, nach uns nach und ohne Versammlungsbeschlüsse zu den vorherigen Beschäftigungen und der gewohnten Ordnung zurück, sie akzeptierten von neuem die Kontrollen von jenen, die vorher damit beauftragt waren, und respektierten die Zeitpläne und Verpflichtungen, wie sie es anfangs getan hatten.
So kehrte also von da an der Frieden zurück und mit ihm unter allem die Freude, aber vor allem begann wie vorher die Produktion an Honig, der immer besser wurde und keine Vergleiche scheuen musste, zu steigen.
Und jetzt, da ihr wisst, wie die Geschichte ausging, werdet ihr, wenn ihr Honig esst, mit mehr Anerkennung an jene denken müssen, weil ihr jetzt wisst, dass es auch die größte Anstrengung, die es auf der Welt gibt, kostet und zwar diejenige, sich gut zu verstehen, um zusammen den Frieden zu erhalten.
Wünsche und Mull
Es war einmal ein fantastisches Reich, voller Reichtümer und jeglicher Wunder, weil damals gerade sein König, der ein Magier war und der die Magie verwendete, um es seinen Untertanen an nichts fehlen zu lassen, den Thron bestiegen hatte. Es genügte, dass jemand etwas wünschte und sofort erhielt er es, ohne Studium, ohne Anstrengung, ohne zu fragen und ohne zu zahlen. Tatsächlich hatte der Innenminister in seinem Büro ein magisches Terminal, an dem jede Bitte aus dem ganzen Reich ankam, und außerdem einen noch magischeren Computer, dem es gelang sie in Echtzeit zu erfüllen. So ging der König jenes Landes, der in der Tat der Magier war, der den Computer erfunden hatte, herum, um die glücklichen Gesichter von allen zu sehen und auch er war zufrieden.
Und doch verging nicht viel Zeit und jeder begann bald das, was er erhalten hatte, satt zu haben und es auf die Straße zu werfen, schließlich kostete es nichts und man konnte es von neuem haben, wenn man wollte. So musste jener Magier, welcher der König war, wenn er herumlief, immer aufpassen nicht über all die sperrigen Sachen, die der schmutzige Müll seines Reiches geworden waren, zu stolpern und er bemerkte schon bald, was noch schlimmer war, dass inzwischen alle wegen allem ein gelangweiltes Gesicht zogen und so langweilte auch er sich zu Tode.
Deswegen traf er schließlich, nach langem Überlegen und nachdem er die Meinung des Innenministers, des Hofes und des Senats eingeholt hatte, eine genauso weise wie wohlüberlegte, genauso schmerzhafte wie nützliche Entscheidung: von da an durften nur noch die weniger wichtigen Wünsche sofort erfüllt werden, während die am meisten ersehnten, die mit einem edleren Zweck und von größerem Wert, nur nach dem Kassieren einer sehr hohen Steuer, die viele Opfer, viele Mühen und viel Geld kostete, gewährt werden durften. So fing der Müll in jenem Land schon bald an weniger zu werden und den Angestellten der städtischen Straßenreinigung und Müllabfuhr gelang es ihn rechtzeitig bevor der König vorbeiging zu entfernen.
Das ist der Grund, warum es bereits in jener Welt für alle so schwierig geworden ist, die wirklich schönen und guten Dinge zu erreichen, während man hingegen auch jetzt diejenigen, die nichts wert sind, immer sofort haben kann.
Das Murmeltier
Es war einmal ein Computer, der der Vorfahre der heutigen Computer war. Er war groß, schwer, benötigte viel Energie, brauchte viel Pflege, ließ sich von vielen bedienen und machte die Arbeit von wenigen. Er war eine Art Dinosaurier aus einer anderen Zeit. Dann kamen neue Generationen von Maschinen, immer perfekter, leichter zu bedienen, sogar nur so groß wie eine Handfläche, die zudem einen Mechanismus haben, der in stand-by-Zustand schaltet, wenn sie gerade nicht gebraucht werden, um Batterien zu sparen.
Sicherlich, nur wenn sie Energie verbrauchen, können sie all die verschiedenen Programme ausführen, mit denen sie ausgestattet sind, aber auch im stand-by-Zustand sind sie nicht total ausgeschaltet.
Trotzdem, in dieser Lage, scheinen sie jene Maschinen zu sein die nur leben um nicht zu sterben wie Murmeltiere im Winterschlaf, nur darum für sich selbst jene Daten zu spei-chern, die, wären sie in Umlauf gekommen, allen von Vorteil gewesen wären.
Und wie beim Computer im stand-by-Zustand der Bildschirm ausgeschaltet ist, scheint auch ein egoistischer Mensch glanzlose Augen zu haben.
Eine bedeutende Beere
Kinder, haltet euch niemals für zu wichtig! Überlasst es lie-ber anderen, dass sie euch dafür halten, weil ihr für sie wichtig geworden seid durch eure Geistesgegenwart und euer Fähigkeiten!
Aber hört folgendes.
der jede Weinbeere begutachtete
Es war einmal ein Bauer, der jede Weinbeere begutachtete und er prüfte jede einzelne Beere, um die herauszunehmen, die schlecht geworden waren, denn diese einzelnen Trauben hätten den ganzen Wein verderben können. So leuchtete jede Beere, die er in seine Hand nahm und ans Licht hielt, für einen Augenblick als ob sie aus Gold wäre und fühlte sich wie die bedeutendste von allen. Aber der Bauer, nachdem er sie genau angeschaut hatte, ließ sie wieder zurück ins Dunkel des Bottichs fallen zusammen mit den anderen und vergaß sie sofort wieder. Denn auch wenn er die Beere betrachtete, war sein Ziel der Wein, indem jede einzelne von ihnen tot, Ausgedrückt und zerstampft ist, aber wo auch jede ein-zigartig und unersetzlich ist, weil, wenn sie zusammen mit den anderen wiedergeboren wird als Wein, kann noch Ge-schmack und Wärme spenden.
Das Geräusch der Schlüssel
Es war einmal eine Zeit, in der gab es noch keine Schlösser.
In jener Zeit lebten die Diebe glücklich und waren jeder-manns Freund. Dann begann jemand, nicht aus Bosheit und nur zur Vorsicht, die Türen mit einem Schlüssel zu versperren, und dann lernten auch die anderen von ihm das gleiche zu machen. Seit dieser Zeit sind die Diebe, wenn sie das Geräusch der Schlüssel im Schlüsselloch der Haustüren hören, immer erzürnt und sehr schlecht gelaunt. Ja, sie fühlen sich aufgefordert ein Zeichen zu setzen gegen diejenigen, die sie benutzen.
Auf die gleiche Art muss man sich nicht allzu sehr wundern, wenn die Ehrenhaftigkeit vieler, anstatt eine Sicherheit für sie zu sein, sie oft der Gewalt von Bösewichten aussetzt.
Ein Hund von gutem Willen
Es war einmal ein sehr guter Jäger. Wenn er sich auf den Weg machte mit seinem Gewehr, zitterte jedes kleine Tier aus Angst vor der bevorstehenden Gefahr und versuchte schnellstmöglich in seinen Zufluchtsort zu entwischen. Er hatte zwei kleine Hunde, die genauso tüchtig in der Jagd zu werden versprachen wie er und die es nicht mehr erwarten konnten, ihn auf die Jagd zu begleiten und Ehre einzuheimsen. Endlich, als sie größer geworden waren, kam der ersehnte Augenblick. Der erste der beiden entpuppte sich sofort als Wunder. Er konnte die Fährte des Wildes verfolgen, es gelang ihm sofort die Beute aufzuspüren, er verlor sie nicht aus den Augen bis der Jäger sie abgeschossen hatte, er fand sie immer wieder, wohin sie auch gefallen war und brachte sie ihm triumphierend. Der zweite, der anfangs auch Grund zur Hoffnung gegeben hatte, entpuppte sich dagegen als wahre Enttäuschung. Er wusste nicht, wohin er seine Nase stecken musste, um die Beute aufzuspüren, und auch wenn sie direkt zwischen seinen Beinen war, ließ er sie ent-wischen anstatt sie zu stellen. Darüber hinaus wusste er dann nicht einmal mehr, wohin sie geflohen war um sich zu retten. Nunmehr dachte er auf jegliche Unternehmung zu verzichten, aber der Jäger nahm ihn weiterhin mit; es hätte ihn sowieso niemand gewollt, nicht einmal als Geschenk. Auch wenn dieser Hund zu ungeschickt war, dumm war er keineswegs. Da ihm klar war, dass er nichts galt, begann er Texte zu lesen, die von seiner Aufgabe handelten, Abendkurse zu besuchen und aufmerksam das gute Beispiel seines Gefährten zu verfolgen, um zu versuchen etwas zu lernen. Und von Tag zu Tag begann auch er Schritt für Schritt jene Kunst zu erlernen die er, gerade weil es ihm so schwer fiel, umso mehr liebte. Der Jäger, der insgeheim diesen Fortschritt vorhergesehen hatte und mit Geduld abgewartet hatte, dass der Hund das in der Vergangenheit Geschehene wiedergutmachte, hoffte weiter, dass die Unternehmung gelänge, denn im Grunde liebte er jenen Hund fast mehr als den anderen, einfach weil jener seine Hilfe nötiger hatte. Und, weil jener Hund seine Erwartungen nicht enttäuschte, gelang es ihm nach nicht allzu langer Zeit mit seinem Gefährten gleichzuziehen und sogar ihn zu überflügeln. In dieser Art gibt es auch eine andere Geschichte von einem, der zwar kein Hund war, sich aber schlechter als die anderen fühlte, unnütz und von allen ausgegrenzt, unfähig etwas zustande zu bringen und auf dem besten Weg an sich zu verzweifeln, der sich aber aufraffte alles zu geben um ... Aber das ist eine andere Fabel, die ihr selbst weiterspinnen könnt.
Ein vergessenes Buch
Es gab einmal ein Buch, das am hintersten Ende eines Re-gals lag und von allen vergessen schien.
Einmal geriet es zufällig einem Professor in die Hände, der es missmutig betrachtete, den Titel las und, weil es ihn nicht interessierte, zurückstellte, während er sich den Staub von den Händen wischte.
Ein anderes Mal sah es ein Student, der das Buch auf der Suche nach einigen Figuren durchblätterte und es, weil er sie nicht fand, auf dem Tisch liegen ließ. Als es dann der Buchhändler am falschen Platz herumliegen sah, stopfte er es unachtsam ins Regal zurück, was seine ohnehin schlechte Laune nicht gerade verbesserte.
Einmal sah es ein Herr, der alt war und nicht mehr gut sah, und weil die Druckbuchstaben zu klein waren, verlor er die Geduld und die Lust es zu lesen.
Einmal geriet es auch unter die aufmerksame Prüfung eines Druckers. Dieser betrachtete die Qualität des Papiers, die Aufmachung, die Druckbuchstaben, die Ausführung des Drucks und zum Schluss bildete er sich ein Urteil, wie viel es kosten könnte und verglich seine Schätzung mit dem ausgezeichneten Preis. Aber das Buch interessierte ihn wenig und so kaufte er es genauso nicht.
Eines Tages jedoch kam ein Kind. Es reichte nicht an das Buch heran, aber der Verkäufer holte es ihm herunter. Es öffnete es und begann etwas zu lesen. Es war eine schöne Fabel; das Kind hätte gerne weiter gelesen, aber es sah, das man drauf und dran war es wegzuschicken, denn es war schon spät. Also fragte es, wie viel es kostete, und, weil es wenig Geld hatte, handelte es den Preis herunter und besaß am Ende das Buch für sich allein.
Das Kind trug es nach Hause, las es in einem Zug und auch heute noch passiert es, dass es einige Seiten wieder liest, genauso wie man sich gerne wieder mit einem alten Freund unterhält. Auch wenn
sich das Buch von außen recht bescheiden präsentierte, war sein Inhalt immer noch reich an schönen und interessanten Themen.
So kann man, wenn die Geschichte zu etwas dienen soll, vielleicht daraus schlie6en, dass gewisse Urteile verfrüht sind und dass man sich leicht täuscht, wenn man die Leute nur nach ihrer Kleidung und ihrem Äußeren beurteilt.
Ein Dichter
Einst konnten die Dichter ihre Gedichte nicht aufschreiben, weil es noch kein Papier gab. Daher gaben sie sie weiter mit dem Klang der Zither und ihrem Gesang. Einmal gab es einen heraus-ragenden unter allen, dem kein anderer gleichkam. Seine Verse waren so harmonisch, dass es ihnen gelang, den Herzen Mut und Trost zu spenden. Deshalb vertraute jeder, der zu ihm ging, ihm alle seine Gefühle an, sowohl die frohen als auch die traurigen, weit jener sie alle mit dem Anschlagen der Zithersaiten in Poesie zu verwandeln verstand.
Um ihn zu hören unterbrach der Handwerker seine Arbeit, der Wanderer seinen Weg, ja sogar der Kaufmann seinen Handel, und wer es nicht schaffte ruhig zu sein, war sofort ob der Störung beschämt. Also, euch tut es jetzt vielleicht leid, dass ihr jenen Dichter nicht kennen lernen konntet und dennoch ist er auch jetzt noch demjenigen sehr nahe, der versteht ihn zu finden, und seine wunderbare Poesie spricht immer noch zu unserem Herzen mit einer Stimme, die aus dem Himmel kommt; wenn es ganz still ist und wir aufmerksam sind, können wir sie hören. Und, weil ihr den Namen des Dichters erraten könnt, verrate ich euch zumindest den Namen seines Gesangs. Aber ihr wisst ihn ja auch schon und niemand muss ihn euch einflüstern und ihr sagt ihn sofort: “Der Name dieses Gesanges lautet Liebe.”
Ein vergessenes Kind
Es war einmal ein Mädchen, das niemand gerne hatte. Der Vater machte ihr immer Vorwürfe, die Mutter bestrafte sie oft, die kleinen Brüder ließen sie allein und sogar ihre Kameradinnen nahmen sie auf den Arm. Sie war verzweifelt und wusste nicht mehr, was sie machen sollte. Aber eines Tages kam ihr ein Märchenbuch in die Hände, das sicherlich dieses gewesen sein könnte. Als sie die Fabeln las, begann sich ihr in ihrer Fantasie eine außergewöhnliche Welt zu öffnen, die von Adeligen, Prinzen und Prinzessinnen bewohnt war, ja sogar von Wölfen und anderen Tieren. Und weil sie sich sofort unter diese fröhliche Gesellschaft mischte, fing sie an in jener Welt zu leben, wo auch sie zu einer wahren Prinzessin mit Edelsteinen besetztem Diadem, kostbarem Kleid und goldenen Schuhen wurde. Von da an hatte sie keine Zeit mehr alleine zu sein, weil sie sich um all diese verschiedenen Personen kümmern, sich mit ihnen freuen und sorgen musste, auf das hören musste, was sie ihr zu sagen hatten und deren Meinung beherzigen musste. So gewöhnte sie sich Tag für Tag daran, sich nicht nur für sie, sondern auch für alle anderen zu interessieren, mit denen sie zusammenlebte. Da sich aber Gewohnheiten nicht leicht verlieren, blieb dieses Interesse wach, auch wenn sie nicht in dem Buch las und das Mädchen bemühte sich allen nützlich zu sein und jedem zuzuhören. Sie kam zu einem Punkt, an dem sie nicht mehr alleine sein konnte, weil, da sie allen half, wollte sie niemand mehr gehen lassen. Sie war jedem sympathisch, jeder wollte sie zum Freund haben und da wo sie war herrschte Freude. So, wenn also die Fabeln dazu gedient haben, jenes Mädchen in eine magische Welt zu versetzen, dienen sie vielleicht uns dazu, sie wieder zu finden, wenn wir wie sie unser Märchen leben, das wir jeden Tag mit unserem Sagen und Tun schreiben.
Zwei Kinder
Es war einmal ein Kind, das morgens aufstand, oder besser gesagt, das nicht vom Bett aufstehen wollte, weil es nicht wusste, was es den Tag über machen sollte. Er hätte anfangen sollen sich zu waschen, aber er hatte sich schon am Tag vorher gewaschen, und alle Tage vor diesem Tag. Frühstücken, aber Milch und Brot waren immer dasselbe. Zur Schule gehen, aber nur um den üblichen Unterricht zu besuchen und um noch mal Hausaufgaben wie vorher schon zu machen, die dem Lehrer nicht gefallen hätten, wie sie übrigens auch ihm nicht gefielen. Das Leben war ihm eine einzige Langeweile. Tag für Tag musste er aufstehen, um immer wieder dieselben Dinge zu tun. So bemerkte er eines Morgens, als er leider schon auf den Beinen war und sich im Spiegel betrachtete, eine Falte mehr im Gesicht, die ihm sagte: “Schade, heute bist du älter als gestern!”
Es war einmal ein anderes Kind, das genauso alt war wie er. Wenn der Wecker klingelte, war er schon auf den Beinen, weil er sich waschen wollte um hübscher auszusehen, und weil er der Morgensonne entgegengehen wollte, die noch ein bisschen leuchtender als am Tage vorher war. Das Frühstück schmeckte noch besser und die Luft war sogar noch frischer. In der Schule konnte er immer neue Dinge lernen und in den Pausen mit den Freunden neue Spiele spielen, die er noch nie gespielt hatte. Und weil er jeden Tag etwas Neues erfuhr, war er nie unzufrieden; in der Tat ist das Leben immer wieder ein Neuanfang, es ist wie ein schöner Morgen, den es vorher noch nie gegeben hat. So betrachtete er sich zu Beginn jeden Morgens im Spiegel und sah noch ein Lächeln mehr um seine Lippen spielen, das ihm amüsiert mitteilte: “Du bist ein Glückskind! Denn du bist jünger als gestern, das übrigens schon vorbei ist.”
Und wenn ihr das Glück habt ihn zu treffen und mit ihm auch nur ein bisschen Zeit zu verbringen, werdet ihr merken, dass auch ihr jünger geworden seid ohne das auch nur gewollt zu haben.
Es war einmal eine Fußballmannschaft mit lauter mittelmä-ßigen Spielern, jedoch gab es einen unter all den Spielern, die wirklich nichts besonderes waren, der war hervorragend. Am Ende jedes Spiels, wenn das Ergebnis besprochen und die Spielkritiken gemacht wurden, wurde immer wieder seine Begabung hervorgehoben im Vergleich zu der dürftigen Leistung der anderen, vor allem wenn es um die schwierigsten Situationen mit den unmöglichsten Gegnern ging. Wenn es regnete war er immer auf den Beinen und behielt den Ball unter Kontrolle, währen die anderen leicht hinfielen und statt des Balls die Luft trafen. Wenn ein Wind wehte, der die Schussbahn jedes Stoßes änderte, schien er Kraft und Richtung so berechnet zu haben, dass er immer an die richtige Stelle traf, während die anderen den Ball in die Tribüne schossen. Wenn der Spielfeldboden praktisch unbespielbar war, er konnte trotzdem gerne und gut darauf spielen.
Aber vor allem mit seinen Gegenspielern wusste er seine Klasse zu demonstrieren. Je schwieriger diese waren, je mehr sie ihn verfolgten, ja sogar wenn sie ihn foulten, schafften sie es dennoch nie sein schönes Spiel zu stören noch ihn zu übertreffen. So wie für die anderen genau die gleichen Schwierigkeiten plausible Entschuldigungen für ihre schlechten Resultate darstellten, boten sie für ihn die Möglichkeit seine Überlegenheit zu beweisen.
Genau das ist der Grund, warum er zum Idol der Menge wurde! Ohne sich dessen bewusst zu sein, sahen alle in ihm ihr Bestreben verwirklicht, den Schwierigkeiten nicht aus dem Weg zu gehen, sondern sie zu überwinden und so seine eigene Kraft zu beweisen. Die anderen aber drückten sich vor den Problemen und verpassten somit die beste Gelegenheit sich selbst immer weiter zu verbessern.
Die Macht des Betruges
Es waren einmal vier Intriganten, die mit der Entschuldigung stärker zu sein und besser betrügen zu können, eine Revolution anzettelten und die Macht erlangten. Aus eigener Erfahrung wussten sie, wie leicht man sie durch genau jene Betrügereien, die sie selbst begangen hatten, wieder verlieren konnte. So waren sie sich sofort einig, dass man diese mit aller Strenge verbieten musste und, um noch sicherer zu sein kamen sie zu der Erkenntnis, dass man ihnen zuvorkommen musste noch bevor man sie unterdrücken musste. So setzten sie für jeden Bürger ihres Reiches, für jegliche Berufs- und Unternehmensgruppe und für jede Organisation einen Kontrolleur mit angemessenem Gehalt ein. Dessen Aufgabe bestand darin darüber zu wachen, dass sich nicht einmal zufällig Intriganten herausbildeten, die den Machthabern schaden könnten. Dafür schufen sie eine ganze Organi-sation und ein schwer durchschaubares System, das basierte auf minuziösen Anzeigen, beglaubigten und von den Verantwortlichen unterschriebenen Erklärungen, Formularen, Zertifikaten, Genehmigungen und Passierscheinen in allen Variationen und äußerst ausführlich, gestempelt und bestätigt von Beamten, erlassen auf Gesetzesvorlage und mit genauer Anordnung unter der natürlichen Oberaufsicht der vorangestellten Kontrolleure.
Das ist der Grund, warum in diesem Land alle auf dem rechten Weg blieben und jeder hatte Angst, ich rede nicht mal vom Handeln, sondern sogar schon davor den Anschein zu erwecken, er hätte etwas Böses gedacht. Im Großen und Ganzen war jenes ein Reich, das auf wenig Vertrauen, aber auf viel Kontrolle gegründet war, wo man nichts spontan tun konnte, sondern alles überprüft und gebilligt werden musste von demjenigen, der die Autorität dazu hatte. Und weil man dafür notwendigerweise viele Kosten in Kauf nehmen musste, kostete am Ende alles das Doppelte und um nicht bankrott zu gehen endete es damit, dass man sich auch noch um einen Cent stritt. Sogar diejenigen, die die Macht hatten, konnten ihr Geld nicht mit Genuss ausgeben, wie sie es gerne gewollt hätten ohne die Angst für einen Geldverschwender gehalten zu werden.
Wenn auch ihr zufällig dorthin gehen solltet, so rate ich euch: seid vorsichtig, wen ihr einem Freund etwas schenkt, oder jemandem etwas zu trinken ausgebt. Dass ihr am Ende nicht beschuldigt werdet, Gefährten für einige unerlaubte oder verdächtige Unternehmungen gesucht zu haben, die irgendwann einmal denjenigen schaden könnten, die soviel Angst haben die Kontrolle und die Macht zu verlieren.
Die Geschichte eines Königreiches
Es war einmal ein sehr mächtiger König, aber sein Volk war grob und barbarisch ohne Künstler und Dichter. Es lebte in Hütten und hatte nichts anderes zu tun als die Herden zu weiden. Die benachbarten Völker jedoch waren für ihre Kul-tur und Zivilisation berühmt. Und genau mit diesen begann der König einen Krieg, er besiegte sie und brachte alle Per-sonen von Wert, die Künstler und Wissenschaftler, nach Hause wie Sklaven. Jene, die sie es gewohnt waren schöne und gute Dinge zu machen, machten auch als Sklaven im Hause ihrer neuen Herren damit weiter. So kam es, dass sie wie früher in ihrer Heimat auch jetzt im Exil weiterhin ge-schätzt und anerkannt wurden; ja sie kamen sogar ziemlich bald an den Punkt, an dem sie anfingen, ihren Bezwingern Gesetze und Anordnungen zu diktieren, obwohl sie ja eigentlich besiegt worden waren.
Als jener mächtige König starb, folgte ihm sein Sohn auf den Thron. Als dieser sein Volk sah, das immer noch barbarisch und grob war, während die Feinde, auch wenn sie Sklaven waren, immer überlegen waren, beschloss er die Künste und Wissenschaften zu fördern. Er erneuerte das Land indem er neue Schulen gründete, es mit Denkmälern und Palästen bereicherte, sich für das Gemeinwohl einsetzte und alles machte, dass sein Volk ziemlich bald an den Punkt kam, wo es die Besiegten überflügelte und Ruhm und Glanz erreichte.
Als jener starb, regierte für ihn sein Sohn. Als dieser sah, wie viel Mühe jener Wohlstand und Fortschritt seinen Untertanen und wie viel Geld es der Staatskasse kostete, fing er an darüber nachzudenken, dass es sicher richtig war sich und den Seinen ein wenig Ruhe zu gönnen und einmal jemand anderen arbeiten zu lassen. Deshalb bewaffnete er sich und begann wieder Krieg zu führen. Er machte viele Sklaven unter den benachbarten Völkern und brachte sie in sein Königreich, damit diese sich anstelle seiner Leute abmühen mussten. Aber weil man nach und nach ohne sie nicht mehr vorankam und weil es niemanden gab, der sie ersetzen konnte, da sie alles machten, ja sogar die Lehrer der Kinder waren, wurden sie so unerlässlich, dass sie ihren Herren das Recht diktierten; aus den Sklaven, die sie waren, wurden die Herren ihrer Herren. Diese Geschichte, die hier ein Märchen ist, wurde hingegen für das alte Rom Wirklichkeit.
Geschichten vergehen und auch Königreiche. Aber seid aufmerksam, dass dies uns nicht von neuem geschieht im Reich unseres täglichen Lebens: wenn wir mit anderen Menschen umgehen und die Aufmerksamkeit verlieren sollten, auf Verpflichtungen verzichten sollten, um auf die Anstrengung und Tüchtigkeit anderer zu bauen anstatt auf uns selbst: wir werden bald zu Sklaven werden und wir werden nicht mal mehr in unserem eigenen Hause die Herren sein.
Der Schatten des Königs
Es war einmal ein König, der immer König sein wollte und Angst hatte, dass jemand anderes ihm seinen Beruf streitig machen könnte. Und, um nicht einmal im Entferntesten zu-zulassen, dass jemand mit der Begründung tüchtiger zu sein als er, sagen könnte, er verdiene das Königreich an seiner Stelle, sorgte er immer vor: er war oder schien zumindest der beste von allen zu sein, der erste, koste es, was es wolle, einer, der sich nie irrte und der immer Recht hatte.
Und weil er natürlich nicht herumgehen und sagen konnte, dass er der beste war, behauptete er, dass alle anderen schlechter waren: er beurteilte sie mit äußerster Strenge und erließ Gesetze ohne Spielraum nicht nur für die Bösen sondern auch für die Guten, die sich ohne sich zu versehen allzu leicht in den engen Maschen der Justiz verstrickten. Unter seinem Kommando war daher nicht die kleinste Unvollkommenheit erlaubt; sogar die Luft musste immer sauber sein, das Wasser immer klar und das Licht der Sonne ohne Schatten. So mussten seine Angestellten, seine Beamten, seine Wachen und auch die Bauern zu den vielen Aufgaben, die sie erledigen mussten auch noch die Schatten verwischen, weil in jenem Königreich alles glänzend und ohne einen Fleck erscheinen sollte.
Jedoch...
niemand war so kühn dem König zu sagen, dass auch er seinen Schatten hatte und niemand wagte, sich ihm mit einem Lappen zu nähern, um ihn wegzuwischen, oder mit einem Radiergummi, um ihn auszuradieren.
Damit er es nicht bemerkte, liehen sie ihn mit unendlich vielen Tricks und vielen schönen Zeremonien immer gegen die Sonne stehen.
Auf diese Art sah er nicht den Schatten und die anderen sagten ihm nicht, dass sie ihn sahen, um sich Unannehmlichkeiten zu ersparen. Das ist der Grund, dass der König überzeugt war, als einziger keine Schatten zu haben und dass nur die anderen ihre Schatten wegwischen mussten.
Aber leider geriet eines Tages ein unschuldiges Kind vor den König – sei es noch früh am Morgen oder sei es schon spät am Abend gewesen – mit einem so großen und langen Schatten vor sich, dass es sicher nicht unbeobachtet vorbeigehen konnte, und dass auch niemand ihn wegwischen konnte, bevor der König ihn gesehen hätte. Dieser tobte sofort los angesichts einer solch offensichtlichen Unvollkommenheit.
Er begann dem Kind eine unendlich lange Strafpredigt zu halten, in der er seine eigene Vollkommenheit heraushob und seine Entrüstung gegenüber allen Fehlern deutlich machte, einschlie6lich derjenigen, die seiner Meinung nach offensichtlich wurden durch den dunklen Fleck, der vom Schatten des Kindes entstanden war.
Das Kind, das, weil es unschuldig war, keine Angst hatte einen Schatten zu haben, noch sein Gesicht zu verlieren, zeigte sich amüsiert beim Hören dieser weisen Predigt: klug und schlau genug nicht loszuprusten, hatte es genauso wenig Angst dem König mitzuteilen, dass auch er hinter seinem Rücken einen wunderbaren Schatten besaß, den er leicht hätte bewundern können, wenn er nur gewollt hätte.
Angesichts dieser seiner Meinung nach ungehörigen und unverschämten Behauptung machte zuerst ein beleidigtes, dann ein empörtes Gesicht, aber zum Schluss machte er das, was jeder andere an seiner Stelle getan hätte und drehte sich, um hinter seinen Rücken zu schauen.
Stellt euch sein Entsetzen und seine Verzweiflung vor, als er zum ersten Mal das sah, was alle anderen schon immer gesehen und gewusst hatten. Am Anfang wollte er keine solche Schande zugestehen, aber – sosehr er auch versuchte der königlichen Katastrophe keine Bedeutung beizumessen, so sehr er bei den weisen Höflingen Rat und Trost suchte – da die Wirklichkeit auch über die Könige regiert, konnte er auf Dauer nicht so tun als ob er nichts gesehen hätte.
Der König hin und her gerissen von der Angst sich mit sei-nem Schatten sehen zu lassen und der Angst zu erkennen, dass er wirklich einen hatte, kann sich nicht von seiner Ob-session befreien wegen so vieler schwerer Sorgen, nachts schreit er wegen der Albträume und tagsüber predigt er Worte ohne Sinn.
Seit damals bemüht sich in jenem Königreich niemand mehr die Schatten wegzuwischen, aber diejenigen, die Fehler haben und das sind alle, versuchen nur sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu verbessern, auch um das Leid des Souveräns nicht noch zu vergrößern. Jener geht nicht mehr aus dem Haus, weil er trotz der Behandlungen der Ärzte immer noch nicht von seiner schweren Depression geheilt ist.
Die Roboter
Es waren einmal die Roboter. Sie kamen, unter meinem Fenster, am frühen Morgen, einer nach dem anderen, ließen das Auto stehen und gingen zu Fuß, um den Zug zu nehmen. Sie führten immer die gleichen Bewegungen aus, so wie sie programmiert waren. Am Abend kamen die Roboter zurück, sie verließen den Zug, nahmen das Auto, fuhren weg und so schloss sich der Zyklus, der am Morgen begonnen hatte.
Die Roboter machten nie einen Fehler, fast keiner ging ka-putt, alle nutzten sich ab. Ich weiß ganz genau wie sie funktionieren, weil auch ich ein Roboter bin: Morgens stehe ich auf, frühstücke und beschäftige mich weiter ohne Unterbrechung, genauso wie es jede gut funktionierende Maschine macht. Wir gehen alle herum und treffen uns nie.
Und doch schaute ich einmal aus dem Fenster und, anstatt der Roboter, sah ich andere Figuren, alle ganz anders: Es waren Menschen. Da fand auch ich mich ohne Grund, wie von Zauberhand, als Mensch wieder und ich entdeckte, dass ich ein Herz hatte, wie auch sie eines hatten und plötzlich fand ich mich als Bruder vieler Brüder wieder.
Also hob ich die Augen zum Himmel und wandte mich an den Vater: Ich sah die Eisenbahn, den Parkplatz, die Roboter, die Menschen nicht mehr, aber zusammen mit dem ganzen Universum fühlte ich mich angesehen.
Der Karren der Freiheit
Es war einmal ein Bauer, der nach Hause zurückkehrte, auf seinem Karren sitzend, gezogen von einem Ochsen, der langsam, aber sicher, voranging, gehorsam wie er es immer den Befehlen seines Herrn gegenüber gewesen war; dann gab es noch, am Wagen festgebunden, ein Pferd, das scharrte, weil die Gruppe sich verspätete, ein Esel, der sich widersetzte, weil er immer widersprechen musste und, allen voran, ein Hund, der mit all seiner Kraft zog, nur weil er seinen Herrn gern hatte.
Der Bauer mit den Zügeln in der Hand hätte all seinen Tieren die Freiheit lassen wollen, so zu tun wie der Hund, aber auf irgendeine Weise musste er die Gruppe leiten und so musste er das seinige tun, um den Ochsen mit dem Ochsenziemer anzuschieben, um das Pferd mit der Kandare in Zaum zu halten und den Esel mit der Peitsche zu zwingen, willig zu sein, damit alle gemeinsam Schritt hielten, auch wenn sie mehr resigniert, als überzeugt waren, außer dem Hund, der gern voranging, weil er wusste, dass er mit dem Herrn im Einvernehmen war.
Am Ende der Reise gingen der Ochse, das Pferd und der Esel in den Stall zum Schlafen, der Hund dagegen ging zusammen mit dem Bauern ins Haus, weil sie schon immer Freunde waren.
Aber, wenn die Fabel etwas bedeuten soll, kann sie ein Bei-spiel der Freiheit sein, nicht der Tiere sicherlich, aber von uns allen, die wir, wie sie, jeden Tag unseren Wagen ge-meinsam vor anziehen sollen.
Alle beschäftigt
Es war einmal ein König, der wie alle Könige darum besorgt war seine Macht auszuüben, wie es sich gehört. Seine Untertanen teilten sich in zwei Parteien: einige zugunsten seiner Herrschaft und die anderen dagegen; den letzteren traute er nicht, den ersten musste er trauen, aber er war sich überhaupt nicht sicher und fürchtete, dass die einen oder die anderen eine Revolte anzetteln könnten. Also dachte er folgenderweise vorzugehen. Jedem Untertan, der dagegen war, stellte er einen wohlwollenden als Gefährte zur Seite, mit dem Auftrag ihn zu überwachen.
So liefen die Dinge in jenem Reich: dass alle sich frei glaubten und niemand es war, weil sich die einen nicht vom Auftrag zu überwachen befreien konnten und die anderen sich nicht von ihren Kontrolleuren befreien konnten, aber keiner hatte nun mehr Zeit etwas Schlechtes zu tun und leider auch nichts Gutes, wie er es hingegen hätte tun können, wenn er tatsächlich frei gewesen wäre und, das Gute unterlassen, ist das größte Böse, das jemand machen kann.
Gaststätte “Freiheit”
Es war einmal einer, der, nachdem er Lobpreisungen auf die Ewige Stadt gehört hatte, es sich in den Kopf setzte nach Rom zu gehen. Er besorgte sich Geld bei der Bank, wartete auf schönes Wetter, packte die Koffer, füllte den Autotank voll Benzin und machte sich schließlich auf den Weg, aber als er an die Kurve eines kleinen Dorfes, nicht weit weg von seinem Haus, gelangte und das Schild einer Taverne sah, hielt er dort an, um Wein zu trinken. Nun gut, wenn ihr an jener Gaststätte vorbeikommt und hineingeht, werdet ihr ihn an einem Tisch sitzen sehen, weil es auch jetzt noch keinem gelingt ihn wegzuschicken.
So ist unsere Freiheit: Wir können eine heilige Reise unter-nehmen, wenn wir unterwegs nicht in ein Wirtshaus einkehren.
Ein wahrer Herr
Jetzt erzähle ich euch eine Fabel, die ich irgendwo gelesen haben muss, vielleicht auf den Schulbänken.
Es war einmal im antiken Rom, zur Zeit der Kaiser ein Herr, der ein adeliger und berühmter Patrizier war. In seinem Haus versammelten sich die wichtigsten Männer der Stadt, die gebildeten Leute, die Dichter und auch die Philosophen. Seine Feste erfreuten sich der Konzerte berühmter Musiker und der Tänze beliebter Tänzerinnen. Kurz und gut, er war ein echter Herr, unter den ersten der Stadt, geschätzt wegen seiner Bildung und seinem Wissen, beneidet wegen seiner Reichtümer und seinem Glück, und von allen bewundert wegen seiner Großzügigkeit, weil er auf seine Kosten für einige Priester der Staatsreligion sorgte und er vergaß auch nicht den Götzenbildern des Landes an staatlichen Gedenktagen prächtige Opfer darzubringen.
Unter den vielen Konkubinen und den vielen Sklaven in seinen Diensten, hatte er auch einen, der Christ war. Dieser bat ihn am ersten Tag der Woche um Erlaubnis seine Freunde besuchen zu dürfen, um die Riten des Herrn zu feiern, und der Herr, wenn auch verärgert, erlaubte es ihm, weil er wusste, dass seine eine Religion der armen Teufel war, ohne kulturelle Basis, ohne eine solide Philosophie, demzufolge dazu bestimmt in kurzer Zeit zu verschwinden. Aber hier ging die Fabel noch viele Jahrhunderte weiter, weil nicht einmal heute die Religion jenes armen Sklaven beendet ist, im Gegenteil sie hat mit Ruhm und Herrlichkeit das selbe Rom unserer Tage erhellt, während wir das antike schon vergessen hätten, wenn es keine Geschichts-Bücher gäbe und jene wenigen Ruinen, die uns geblieben sind.
Das Fest des Königs
Es war einmal ein König, der ein großes Fest veranstaltete und alle Untertanen seines Reiches einlud. Deswegen achtete er nicht auf Kosten: Er rief die besten Musiker zusammen, die Gaukler und Jongleure, dann bereitete er die reichsten Speisen vor und alle Annehmlichkeiten und gab all seinen Dienern den Befehl die Eingeladenen ohne Vorbehalt und ohne sie warten zu lassen zufrieden zu stellen.
Einer von ihnen, der sich von allen so verehrt sah – und er war es nicht einmal gewöhnt! – dachte, dass es sein Recht wäre sich wichtig zu machen und sogar den König selbst herum zu kommandieren, damit er sich bewegte und ihn bediente und seine Wünsche erfüllte. Scheint euch das nicht etwas zu viel zu sein? Was denkt ihr wird der König tun? Er wird den armen Teufel nehmen und ihn in die Küche stecken, um Teller zu waschen und wenn er nicht Vernunft annimmt, wird er ihn, auf üble Weise, aus dem Königspalast werfen!
So sind wir, wie derjenige, wenn wir denken besser als der Herr zu sein und wollen, dass er unseren Forderungen ge-horcht.
Die Erbschaft
Es war einmal eine Mutter, die in ihrem alten Haus lebte, während die Kinder, einmal verheiratet, sie allein gelassen hatten, aber immer gern zu Besuch kamen.
Die einen hofften, dass sie niemals stürbe, weil, wenn sie zu ihr zurückkamen, sich immer alle zusammen trafen und es ein wahres Fest war.
Die anderen dagegen stellten keine großen Überlegungen über ihre Gesundheit an, weil sie nur darauf warteten sich bald der Erbschaft zu bemächtigen und schon untereinander wegen der voraussichtlichen Aufteilung stritten.
So ist jene Stadt, die wir bewohnen, oder jene Kultur, die wir leben, oder noch das Werk unserer Väter: wenn wir es respektieren, erben wir es auch, wenn wir es geringschät-zen, können wir nicht darauf verzichten, denn wenn die Kinder für die Mutter alle gleich sind, ist die Mutter leider nicht immer für alle Kinder gleich.
Fast alle kennen eine berühmte Fabel, aber fast keiner kennt die Fortsetzung, die ich euch hier erzähle. Also...
Es war einmal ein Vater, der nur einen kostbaren Ring hatte, den er seinen zahlreichen Kindern vererben konnte. Da er, wenn man ihn geteilt hätte, um jedem einen Teil zu geben, seinen Wert verloren hätte, gab er jedem Kind eine falsche Kopie des Schmuckstücks und nur einem von ihnen gab er den wahren, ohne dass irgendeiner wusste was ihm zugefallen war. Nach einiger Zeit kam eine große Hungersnot ins Land; alle verkauften das, was sie besaßen, nur um wenigstens ein bisschen Brot kaufen zu können und so erwogen auch jene Kinder dies mit ihrem Ring zu tun, aber wie groß war ihre Überraschung, als der Juwelier sagte, dass sie alle falsch und nichts wert seien, außer dem einzig wahren, der doppelt wertvoll war, nicht nur für sich, sondern auch, weil man ihn jetzt in der Stunde der Not benötigte.
So sind auch die Religionen: Sie scheinen alle wahr, aber eine garantiert uns sicherlich die Rettung in der Not.
Um zu testen
Einmal bescherte der Teufel einem armen Mann einen gro-ßen Schaden, um zu sehen wie er reagieren würde, aber jener verlor seine Ruhe nicht und bewegte sich nicht einmal.
Der Teufel fragte ihn: “Warum ärgerst du dich nicht? Warum tust du nichts?” Und jener antwortete: “Wenn ich all dem Schlechtem, das die anderen tun, abhelfen müsste, würde ich verrückt werden, es reicht schon, wenn es mir gelingt dem, was ich tue, abzuhelfen!”
Aber weil der Teufel diesen Gedankengang nicht verstand, hat er noch nicht seine Gewohnheit verloren weiterhin Schaden anzurichten, ohne auf irgend jemanden Rücksicht zu nehmen.
Ein Teufel durch Zufall
Es war einmal ein braver Mann, der zufällig einen armen Teufel traf, der seiner Wege ging. Als er ihn so armselig, hässlich und verärgert sah, empfand er für ihn so großes Mitleid, dass er dachte, es sei seine Pflicht zu hoffen ihn zu bessern und zu versuchen ihn zu konvertieren. Er vergaß alles, was er tun musste, er vergaß die Frau, die auf ihn wartete, die Kinder, die ihn brauchten und die Arbeit, an der es ihm nicht mangelte und so begann er mit aller Kraft, die er hatte und dem erforderlichen Einsatz ihm eine Predigt zu halten, passend zur Gelegenheit. Der Teufel, der ihn zuerst nicht einmal bemerkt hatte, begann, wegen seiner guten Erziehung, auf ihn zu hören und sich seine heiligen Mahnungen zunutze zu machen, so sehr, dass der andere, als er seinen guten Willen sah, sich immer mehr davon überzeugte, dass er ihn nicht im Stich lassen konnte und so setzten alle zwei gemeinsam ihren langen Weg fort, einer an der Seite des anderen, bis sie merkten am Ende der Reise angelangt zu sein, weil sich alle zwei in der Hölle befanden. Und an diesem Punkt wollte der Teufel sich, aus reiner Dankbarkeit, nicht mehr von dieser liebenswerten Person trennen, die sich für ihn so aufgeopfert hatte, und noch jetzt lässt er ihn nicht mehr weggehen.
Wenn ihr dann irgendwelche Zweifel habt, geht auch ihr hin, um zu sehen und sicherlich ist der Dämon so freundlich, dass er auch euch nicht mehr weggehen lassen wird.
Die Polizei des Königs
Es war einmal ein König, der sich, weil sein Herrschaftsge-biet keine Grenzen hatte, einer Menge Minister, Beamter, Verwalter und Angestellter bediente, um die Ordnung und den Frieden in seinem Reich zu erhalten.
Unter all diesen fehlten, leider, die Polizeibeamten nicht, die Schutzmänner, die Staats-anwälte, um es kurz zu machen, eine ganze Reihe von Leuten, auf den ersten Blick widerwärtig, aber sehr notwendig, um die Gauner zurechtzuweisen und sie im Zaum zu halten, in der Tat, allein wegen der Tatsache, dass auch sie existierten und weil sie herumgingen, um zu kontrollieren und zu ermitteln, kurz und gut um alle zu belästigen und Angst zu machen, spurten die Bürger und gehorchten den Gesetzen des Herrschers. Und so ist es auch für uns im Reich des Herrn: Wenn es vielleicht keine Teufel gäbe, die stören und Angst einflößen, wer weiß was wir machen würden, wenn wir die Schäden sehen, die es uns, trotz ihrer, noch gelingt alleine anzurichten.
Dateien sichern
Es war einmal ein Herr, der sich, wenn er damit fertig war den Computer zu benutzen, bevor er ihn herunterfuhr, da-rum kümmerte die getane Arbeit zu sichern.
So wird am Ende meines Tages jemand da sein, der es auf sich nehmen wird den alten Computer, der ich bin, herunter-zufahren, aber ich habe keinen Zweifel, dass er vor dem Ausschalten die Dateien sichern wird, um sie in dem Speicher jener Maschine, die seine Liebe ist, zu bewahren.
Die geraden Linien und die gebogene
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| ... einmal ein Kind, das spielen will ... |
Seht! So laufen die Dinge auf dieser Welt, weil wenn man gerade und mit den Seinen bleibt, biegt man sich nicht und man muss dort stehen bleiben, wo man sich befindet, ohne zu wissen wie man sich dreht und ohne im Leben vorwärts zu kommen, während die Kreise, auch wenn sie Gefahr lau-fen zu fallen, dermaßen schnell laufen, dass nicht einmal ein Kind, das “wer zuerst kommt” spielen will, mit ihnen Schritt halten kann.
Und jetzt, da ihr die ganze Geschichte der Linien kennt, er-zählt sie nicht weiter, weil sie inzwischen schon alle kennen, seitdem sie gezwungen sind zwischen den Leuten zu leben, nicht ohne manches Leid, mitten auf dieser Welt.
Ein Märchen das wahr ist
Es war einmal eine Enkelin, die den Großvater fragte, ob es stimmt, dass Gott existiert.
Schau, sagte der Großvater zu ihr, was siehst du am Him-mel?
Die Wolken, die vorbeiziehen, nachdem sie uns den Regen geschenkt haben.
Schau weiter oben, was siehst du?
Die Sonne, die vorbeizieht, nachdem sie uns ihr Licht ge-schenkt hat.
Noch weiter oben.
Noch weiter oben gibt es nichts.
Nun gut, in diesem Nichts gibt es jemanden, der dich liebt, weil er dir die Sonne und den Regen gegeben hat.
Aber jetzt schau in dein Herz, was siehst du?
Die Liebe für die Mutter.
Schau noch tiefer und du wirst nichts finden. Nun gut, in diesem Nichts gibt es jemanden, der dir die Liebe gegeben hat, um alle und alle Dinge zu lieben. Weil Gott die Liebe ist und die Liebe ist überall.
Drei Mäuse, die die Welt anschauten
Es waren einmal drei Mäuse.
Die erste kam aus Angst vor dem Licht nur nachts aus ihrem Loch und so sagte sie, dass die Welt hässlich und voller Gefahren sei.
Die zweite kam nur zur Dämmerung, wenn sie Hunger hatte heraus, um etwas zu essen zu suchen, und so lebte sie in einer notgedrungenen und zu anstrengenden Welt.
Die dritte dagegen ging bei Sonnenaufgang hinaus und kam abends zurück und erzählte allen, dass die Welt schön sei und es sich lohne sie jeden Tag zu leben.
So sind auch die Menschen. Einige beklagen sich leicht, andere leben als ob sie wütend wären, und wieder andere sind optimistisch: Es hängt vom Licht ab, das sie nutzen um die Realität zu sehen.
Der Maulwurf der sehen konnte
Wie ihr wisst, leben die Maulwürfe unter der Erde, sie sehen nie das Licht und erkennen die Dinge nicht in Bildern, aber sie stoßen nicht mit der Nase dagegen, weil sie sie mit den Pfoten und der Schnauze berühren.
Einmal aber...
Es war einmal ein Maulwurf, der sehen konnte und seinen Kameraden sagte, wie schön die von der Sonne erleuchtete Natur sei. Diejenigen fühlten sich wie Tiere behandelt, denen etwas Wesentliches wie das Sehen fehlte. Zuerst waren sie enttäuscht, dann beschuldigten sie den Sehenden ein Träumer zu sein und am Schluss entrüsteten sie sich, nahmen ihn mit Gewalt und hingen ihn an Kreuz, ein bisschen so wie wir es tun, wenn wir den Hern so behandeln, als ob er ein Phantast wäre.
Und... auch wenn dies nur eine Fabel ist, ist sie manchmal wahrer als die Realität selbst.
Der Fürst Des Universum
Es war einmal ein Fürst. Er erschien wie von Zauberhand in einem herrlichen Königshof, der so groß war wie das ganze Universum und nachts von den funkenden Himmelssternen beleuchtet
Umgeben war der Fürst von einer Menge Leute, die kamen und gingen, um ihn nicht allein und glücklos zu lassen.
Ihm fehlten nicht einmal die Mühseligkeit und die Schwierigkeiten, die seinen Wert bei deren Überwindung unter Beweis stellten.
Er verfügte über die verschiedenartigsten und nützlichsten Reichtümer, die man sich je erträumen konnte, und dabei konnten nicht mal alle Reserven geschätzt werden.
Eine unzählige Menge verschiedener Tieren und Pflanzen lieferten ihm so reichlich zu essen, dass seine Tische damit gedeckt waren.
Kurz und gut er war der Fürst dieser Erde, aber er wusste es nicht, denn er kannte den größten, mächtigsten und großzügigsten König aller Weltkönige nicht und, unglücklicherweise, wusste er auch nicht, dass dieser sein Vater war.
Das ist der Grund weshalb er ein entbehrungsreiches Leben ohne Genugtuungen unter der immer gleichen alltäglichen Langeweile führte, obwohl er sich an ihn hätte wenden können, um im Frieden und Glück zu leben.
Ein wahres Märchen
Es war einmal ein König, der mächtigste aller Könige der Erde und sein Sohn, der ein Prinz war, der schönste unter allen Prinzen dieser Welt und es gab auch mich, aber ich war ein Bettler, so wie es alle armen Teufel unserer Menschheit sind.
Der Prinz sah mich, schenkte mir seine Kleider, steckte mir einen Ring an den Finger, öffnete die Tore des Königspalastes weit, ließ mich eintreten und lud mich zu Tisch. Als ich gekommen war ihn zu besuchen in der Kleidung eines Bettlers, hatten mich die Würdenträger und die Diener des Palastes voll Mitleid angesehen und einige von ihnen hatten mich schlecht behandelt, um mich wegzuschicken, als ich mit dem Prinzen zu Tisch saß, sprach ich mit dem König, seinem Vater und die Diener waren ruhig und bewunderten die Szene und auch diejenigen, die mich vorher geärgert hatten, wagten es nicht mehr mich anzuschauen ohne das Haupt zu senken. So standen die Dinge und, weil es im Königspalast auch die Figur gab, die ich bin, ist das Märchen keine Phantasie, sondern reine Realität und, falls jemand nicht daran glaubt, dann weiß er nicht, dass ich vom König spreche, der von den Engeln bedient wird und von den Heiligen geehrt wird.
Die unbeholfenen Freundinnen
Es war einmal eine Frau, die aus Unachtsamkeit ein wertvolles Tafelservice aus Porzellan ihrer liebsten Freundin zerbrach. Sie war verzweifelt, bat sie sofort um Verzeihung und jedes Mal, wenn sie sie traf, wiederholte sie ständig ihre Entschuldigungen und kniete als Zeichen der Demut nieder. Sie war dermaßen lästig geworden, dass die Freundin versuchte ihr aus dem Weg zu gehen, um sie nicht vor sich auf diese Weise auftreten zu sehen. Zu jener Zeit gab es auch eine andere Frau, die aus Unachtsamkeit das wertvolle Tafelservice aus Porzellan ihrer liebsten Freundin zerbrach. Sie war verzweifelt, rannte sofort in das größte Geschäft der Stadt, um ein noch schöneres zu kaufen als das, welches in Scherben geendet war und sie erschien vor ihrer Freundin, um es ihr im Tausch zusammen mit ihren Entschuldigungen zu geben. Als diese sah, dass das neue schöner war als das alte und vor allem unter Berücksichtigung der Güte von derjenigen, die es ihr darbot, verzieh sie ihr gern und gleichzeitig fühlte sie sich verpflichtet ihr eine noch bessere Freundin, als sie es vorher schon gewesen war, zu werden.
So gehen auch wir nie mit leeren Händen zum Herrn, wenn wir die Geschenke, die er uns gemacht hat, kaputtgemacht haben, wir bitten ihn auch um Entschuldigung und tun alles, um den Schaden, den wir angerichtet haben, wieder gutzumachen.
Eine kleine Biene
Es war einmal ein Reich ohne Grenzen, bewohnt von einer zahllosen Bevölkerung, die verschiedenartigste und reichste, so sehr, dass, wenn man es besucht hätte, sich jeder verloren hätte und sich niemals gelangweilt hätte.
Es war, ja es ist, das Tierreich.
Nicht einmal der Löwe, der König war, kannte die Anzahl, die Schönheit und die Unterschiedlichkeit all seiner Untertanen.
Sie bewohnten jede Erde, jedes Meer und sogar die Himmel und es existierte nicht ein einziger Platz ohne ihre Anwesenheit
Unter ihnen gab es auch eine kleine Biene, die sich den ganzen Tag abmühte, um den Nektar der Blumen nach Hause zu bringen, um daraus Honig zu machen.
Am Abend fand sie sich so müde wieder, dass sie zu nichts mehr Lust hatte, außer sich zu beklagen: “Wie viele Tiere sind stärker und größer als ich! Es genügt, wenn man den Elefanten anschaut!
Wie viele fliegen höher am Himmel, wie der Adler!
Wie viele noch im tiefsten der Meere, wie die Fische!
Ich bin das kleinste und unbedeutendste Lebewesen, das jemals existiert hat!”
Aber dann ging sie schlafen und am nächsten Tag fing sie von neuem zu arbeiten an. Und dann wurde sie eines Abends, als es spät geworden und schon dunkel war, von einem schwachen Licht, das von einem Fenster kam, angezogen und sie ging und setzte sich auf die Scheibe, um herumschnüffeln zu können.
Eine kleine Kerze beleuchtete das müde Gesicht eines kranken Jungen und über ihm dasangespannte einer Mutter, die still da stand mit einem Löffel in der Hand, um ihm etwas Honig zu geben, vielleicht die einzige Nahrung, die er zu sich nehmen konnte, ja sogar fast schon eine Medizin, die ihm gut tun könnte.
Da verstand die Biene, die zufällig dort Halt gemacht hatte, vielleicht zum ersten Mal den Wert ihrer Mühen und ihrer Existenz: ohne diesen Tropfen Honig, hätte es nicht einmal ein bisschen Hoffnung für eine Mutter im Schmerz, eine bisschen Linderung für ein krankes Kind gegeben!
Weil es, das ist wahr, in jenem Reich wichtigere, größere, schnellere Tiere gab, aber kein anderes hatte eine so wert-volle Gabe, wie die ihre, die nur sie geben konnte. Und plötzlich fühlte sie sich glücklich, so sehr, dass, obwohl sie den ganzen Tag bei der Arbeit geblieben war, sie nicht ein-mal mehr die Müdigkeit fühlte.
Aber, weil alle anderen Bienen von ihrer Geschichte erfuh-ren, fehlte es von dem Tag an nicht mehr an Honig auf die-ser Erde, um die Menschen mit seinem süßen Geschmack zu ernähren und zu erquicken.
Die zwei Maler
Einmal war das Leben für die Maler hart. Damals mussten sie auf die Genehmigung von dem, der sie bezahlte, warten, um arbeiten zu können und mit wenig Geld vergütet zu werden. Sie mussten sich sogar noch die Farben selbst vorbereiten, sie im Mörser mahlen, und wenn das nicht reichte auch die Leinwände und alles Nötige für ihre Arbeit, weil es keine Geschäfte gab, die diese Waren verkauften.
Jenes Mal gab es zwei äußerst Tüchtige im Umgang mit den Pinseln, Experten in allen Geheimnissen ihrer Kunst, jeder von ihnen dachte sich eine besondere Methode aus, um die Gunst der Aufraggeber zu erwerben.
Der erste dachte daran ihr Aussehen in den Szenen, die er malte, zu porträtieren, um ihnen so die Möglichkeit zu geben berühmt zu werden, wenigstens für so lange, wie die Bilder hielten. Deswegen, wenn er eine Sorge hatte, war es die, dass das Porträt sie so weit als möglich zufrieden stellte. Und weil er sich nicht vom Geiz seiner Klienten stören ließ, sondern ihnen im Gegenteil Gutes wollte, gelang es ihm auch in seinen Bildern das Schöne, das man sehen oder wenigstens auf ihren Gesichtern erahnen konnte, hervorzuheben, bis zu dem Punkt, an dem er auch intuitiv erfasste, wie sie selbst gesehen werden wollten, und so gelang es ihm, indem er seinem Können den Wunsch ihre Erwartungen zu erfüllen hinzufügte, Bilder zu malen, die sehr bewundert wurden und am Ende auch gut bezahlt wurden.
Der andere dagegen hasste die, die sich mit seiner Kunst zur Schau hätten stellen wollen und sich vielleicht sogar für wenig Geld mit seiner Anstrengung schön machen wollten. Aber da er sie auch zufrieden stellen musste, gelang ihm dies auf eine seltsame Art. Anstatt seine Kunden schön zu malen, malte er ihre Feinde hässlich, in Gestalt von Personen, die einen zweitrangigen oder unsympathischen Anteil in der Szene des Bildes hatten; und er war so gut darin, sie schrecklich darzustellen, dass auch er sehr bewundert wurde und am Ende auch gut bezahlt wurde. Der erste jedoch war von Personen mit edlem Gemüt gefragt und lebte am Hof der Könige. Der zweite dagegen endete damit, dass er ein Karikaturist wurde und er wurde von bissigen und nörglerischen Leuten sehr gerühmt, und er ging in die Gasthäuser, um sich zu ihnen zu gesellen, um zu versuchen sich irgendwie zu trösten, indem er sich vergnügte Remmidemmi zu machen.
Eine glückliche Rückkehr
Es war einmal ein Vater, der viele Kinder hatte.
Der erste von ihnen war ein berühmter Professor geworden: ein Wissenschaftler, der ich weiß nicht wie viele Sachen entdeckt hatte und Preise und Ruhm sogar außerhalb seines Landes verdient hatte.
So kam er eines Tages, um seinen Vater zu besuchen. Er ließ sich von der Sekretärin anmelden, ließ seine Assistenten vorausgehen und sich von einer Menge an Schülern und Mitarbeitern begleiten. Als er ankam, liefen die Diener los, um ihn beim Vater anzukündigen und dieser rief: “Da ist der Professor!”
Ein anderes Mal kam ihn sein zweiter Sohn besuchen, der ein wichtiger Industriekapitän geworden war, ihm gingen seine Verwalter voraus, seine Direktoren und stellvertretenden Direktoren all seiner verschiedenen Fabriken, die Verantwortlichen für die Verkäufe und die Werbung und ein Haufen anderer Angestellter. Als er schließlich ankam, liefen die Diener los, um ihn beim Vater anzukündigen und dieser rief sofort: “ Da ist der Manager!”
Einmal kam auch seine Tochter, die eine berühmte Schau-spielerin geworden war. Sie ließ den Schneider vorausgehen, die Friseure, die Kosmetikerinnen, den Regisseur, den Produzenten und ihre zahlreichen Bewunderer, die sie umringten und sie um ein Autogramm baten. Als die Diener sie kommen sahen, liefen sie los, um es dem Vater zu sagen und dieser rief: “Da ist der Star!”
Der vierte Sohn dann war ein armer Hund, dem im Leben nie etwas gelungen war und als er den Vater besuchen kam, ließ er eine Unmenge an Bitten um Hilfe vorausgehen, eine Menge an Schuldscheinen, die zu bezahlen war, zusammen mit vielen Klagen und Jammern ohne Ende. Als die Diener ihn so schlecht beieinander sahen, wollten sie ihn nicht ankündigen, aber er war nun mal schon angekommen und man konnte ihn nicht wegschicken und als der Vater davon erfuhr, rief er: “Da ist der Penner!”
Und so kamen nach und nach all seine Kinder zu ihm, um ihm von ihren Unternehmen oder von ihrem Scheitern zu erzählen.
Schließlich kam auch der letzte, der weder gescheitert, noch eine wichtige Person war; weder verzweifelt, noch berühmt; der nichts zu geben und auch um nichts zu bitten hatte, aber er war ganz einfach der Sohn seines Vaters und er kam voller Freude, nur um ihn zu sehen und aus keinem anderen Grund.
Als die Diener ihn beim Vater ankündigten, stand dieser sofort auf und lief ihm entgegen und rief: “Da ist mein Sohn!” Und es war wirklich sein Sohn, denn er hatte seinen Gehorsam vorausgehen lassen und sich von seiner Liebe begleiten lassen.
So wird, wenn wir unseren Vater besuchen werden und die Engel des Himmels ihm unser Kommen ankündigen werden, uns dieser aufnehmen und sagen: “Da, er ist gekommen...”
Ein Streit in der Herde
Es war einmal ein Wolf, genau so ausgehungert nach Schafen, wie ängstlich sich einen Gewehrschuss vom Schäfer zuzuziehen, erzürnt über sein Schicksal, das ihn in einer entrechteten Tierklasse geboren hatte werden lassen, der von weitem, voll Wut im Bauch und mit Wässerchen im Mund, einer Schafherde folgte, die zum Weiden über der Ebene verteilt war, mitten in vielem zarten frischen Gras. Und weil der Hunger ein hervorragender Ratgeber ist und weil jener ein Tier war und alle tierischen Tugenden kannte, fing er an einen Schlachtplan zu entwerfen, der wissenschaftliche Grundlagen und sichere Prospektiven haben sollte.
Er kramte aus seinem Kleiderschrank ein Schwarzes-Schaf-Kostüm hervor, zog es an, es stand ihm sehr gut, und, nachdem er sich im Spiegel bewundert hatte, näherte er sich, ohne aufzufallen, ganz sachte dem schwarzen Schaf der Herde, das etwas entfernt von den anderen weidete.
“Guten Tag!”, sagte er zu ihm. Es antwortete nur mit einem Nicken, weil es beim Essen nicht gestört werden wollte. Aber der Wolf: “Guten Tag! Na! Du Glücklicher, du...!”
“Ich!?”, antwortete es.
“Hm! Was hast du für ein Glück, einen Hund zu haben, der so gut darin ist, dich unter Kontrolle zu halten, dass er, ob-wohl er gesagt hat, dass du ihm unsympathisch bist, dich niemals auf der Straße im Stich lassen würde!”
“Ach, ich bin ihm unsympathisch!”, antwortete es.
“Na! Was hast du für ein Glück, einen so aufmerksamen Hund zu haben, der sogar gesagt hat, dass er, nur um dich in Bewegung zu halten und nicht zurückzulassen, auch wenn du so fett und langsam bist, bereit ist alle nötigen Anstrengungen zu unternehmen.”
“Aha! Er hat also gesagt, dass ich fett bin!”, antwortete dieses.
“Ach, du Glückliches! Er hat nämlich auch gesagt, dass er, obwohl du alt und hässlich bist, dich nicht sitzen lassen würde!”
“Ach, der Schurke!”, rief das Schaf das sicherlich nicht dachte, dass es hässlich und alt sei, das aber, wegen der Wut, die es inzwischen im Bauch hatte, auf dem besten Weg war es bald zu werden.
Nachdem er es erzürnter als je zuvor gesehen hatte, ließ das befreundete Schaf, verzeiht, der feindliche Wolf, es allein, damit es vor Wut kochen konnte und wählte eine neue Livree aus, die eines armen Schäferhundes. Dann, ohne rot zu werden, weil er sein Fell gewechselt hatte, näherte er sich dem Hund, der den Lauf der ihm anvertrauten Herde kontrollierte.
“Guten Tag!”, sagte er zu ihm. Dieser antwortete nur mit einem Nicken, weil ihm, mit seiner Pflicht beschäftigt, nicht viel Zeit blieb an anderes zu denken.
“Guten Tag! Ach, du Glücklicher! Es zittern nämlich alle Schafe vor dir, wenn sie dich sehen und keines lässt es dir an Respekt mangeln, außer vielleicht diesem schwarzen Schaf, das immer ein Stück weg von dir bleibt, ganz für sich.”
“Aha!”, antwortete der Hund mit Widerwillen.
“Ach! Was hast du für ein Glück! Weil nämlich alle Schafe dir sofort gehorchen und keines sich in Gefahr begibt, außer vielleicht diesem schwarzen Schaf, das gesagt hat, dass du immer reizbar und knurrig bist, weil du einen schlechten Charakter hast.”
“Ach, das hat es also gesagt!”, dachte der Hund, der nicht als zornig dastehen wollte, weil er seine Schafe liebte.
“Ach, du Glücklicher!”, fuhr er fort, “der du sie auf dem rechten Weg spuren lässt und auch das schwarze Schaf hat gesagt, dass du, anstatt dich geduldig zu zeigen, eher bereit bist zuzulassen, dass sich deine Schafe die Beine brechen.”
“Ach, du Glücklicher!”, fing er wieder an...
Genug! Der Hund ärgerte sich dermaßen, dass, wenn er sich nicht mit jenem verdammten schwarzen Schaf abreagiert hätte, er inzwischen mit allen geschmollt hätte, und so flogen die Funken, wenn er nur an es dachte.
Das schien ihm dann nicht wahr zu sein, dass man ihm so viel Abneigung entgegenbringen konnte, so sehr, dass, allein schon wenn man sich sah, eine Auseinandersetzung entstand, jedes Mal wenn sie sich begegneten. Und, als ob das nicht schon genügt hätte, begann der Hund auch schon nicht mehr sicher zu sein, ob die anderen Schafe ihn gern hatten, und er lebte immer im Argwohn mit einer düsteren Miene, die Angst machte. Inzwischen war in der Herde der Frieden geschwunden und der Schäfer, der dachte, dass der Hund krank sei, und der sah, dass das schwarze Schaf gut zum Essen gewesen wäre, opferte mit ein paar Gewehrschüssen alle beide dem Gemeinwohl und brachte so wieder etwas Ordnung in die Herde, die inzwischen fast in Revolte war. Und, als er glaubte, dass er sich mit einem hervorragenden kleinen Abendessen zusammen mit seinen Freunden trösten könne, stahl ihm der Wolf, der im Hinterhalt lag, nachts das Fleisch und teilte es sich mit den Wölfen, die seine Gefährten waren, weil er das Fest halten wollte, als gerechten Lohn für seine viele Arbeit.
Als er dann gut gegessen hatte und sich wieder kräftig ge-nug fühlte, um von vorn anzufangen, kramte er aus seinem Kleiderschrank ein Geschecktes-Schaf-Kostüm hervor, zog es an, es stand ihm sehr gut, und, nachdem er sich im Spiegel bewundert hatte, näherte er sich, ohne aufzufallen, ganz sachte dem gescheckten Schaf der Herde, das etwas entfernt von den anderen weidete.
“Guten Tag!”, sagte er zu ihm... Aber wie die Geschichte ausgeht, wisst ihr bereits, und ich langweile euch nicht weiter, ihr seid eh schon gewarnt, sowohl wenn es euch scheint, dass ihr einem Schäfer mit einer Herde ähnelt, oder auch einem Schaf mit einem Hund!
Die Gedanken und die Worte
Es waren einmal die Gedanken. Aber niemand konnte sie sehen, noch hören; sie waren hier, sie waren da, aber man wusste weder wo, noch wie und so nützten sie zu nichts.
All das konnte schließlich deshalb geschehen, weil die Worte, um sie auszudrücken, noch nicht erfunden worden waren. Es existierten höchstens Grimassen und Zeichen, die aber nicht viel bedeuteten und möglicherweise nur Angst machten.
Aber einmal ereignete sich ein außergewöhnliches Geschehnis. Um zu wissen wie es geschah, müsste man zu viele Bücher lesen, aber es war auf alle Fälle ein bemerkenswertes Geschehnis, und es war da, dass der Mensch zu sprechen begann. Es gelang ihm also, mit den Worten, jeden Gedanken zu bekleiden, um ihn in schöner Form präsentieren zu können und ihn jedem zu zeigen, damit sie ihn erkennen können. So war es nicht mehr nötig diese schrecklichen Grimassen zu verwenden, die, anstatt ein Kleid zu sein, eher den Lumpen armer Leute ähnelten. Und seitdem haben, auch wenn der Schein trügt, alle schönen Gedanken durchwegs schöne Worte und präsentieren sich gut gekleidet, während die hässlichen sich damit zufrieden geben müssen, es hässlich zu haben und schlecht gekleidet zu sein, aber kein Gedanke muss nackt herumlaufen. Die Gedanken sind nämlich so geschaffen wie der Mensch geschaffen ist, der, um sich Leuten mit gutem Geschmack zu zeigen sich nicht unbekleidet sehen lässt, auch wenn er es, um nicht im Ubermaß zu sündigen, vermeidet sich wie eine Schaufens-terpuppe herausputzen zu lassen und auch wenn er, um sich einzukleiden, nur das wenige Geld, das er in der Tasche hat, ausgibt.
Engel und keine
Einmal rief der Ewige Vater alle Engel des Himmels uind sagte ihnen: “Schaut einmal auf die Erde, an welchen Punkt die Ungerechtigkeit gekommen ist!”
Es gab den, der schlecht arbeitete und den, der schlechter zahlte, den, der die Armen unterdrückte und den, der die Reichen bestahl, den, der umbrachte, weil er glaubte Recht zu haben und den, der es gerade eben tat, weil er es nicht hatte und überall sagten alle die Unwahrheit, so dass keiner nicht einmal mehr dem Freund traute.
Also fuhr er fort.,, Steigt hinab unter all die armen Leute, um die Ordnung zurückzubringen, die fehlt!”
Und die Engel, die sofort gehorchen, weil sie eben Engel sind, begaben sich unter uns ohne sich sehen zu lassen.
Einige von ihnen fingen an eifrig zu arbeiten, um die Schlechten gut werden und die bereits Guten besser werden zu lassen.
Andere dagegen dachten das Böse besiegen zu können, indem sie sich daran machten die Bösen zu bekämpfen und ihnen Schaden und Ärger ohne Ende bereiteten.
Die ersten, als Engel die sie waren, wurden Cherubinen und Serafinen.
Die zweiten, die es den Bösen schlecht ergehen ließen, wurden selber böse und wurden alle Teufel.
Und jetzt wo ihr wisst, dass man, wenn man Schaden an-richtet, wenn auch zu Recht, schlecht enden kann...
Aber schaut, dies ist wirklich eine Fabel, weil die Engel nicht in der Lage sind Schlechtes zu tun, auch den Bösen nicht.
Ein schlechter Eindruck
Es fanden sich einmal zwei kleine Vögel, die vor kurzem geheiratet hatten, zufällig vor dem Fernseher wieder, der zeigte welch wilde Kämpfe die Tiere aus rühren, um das Weibchen erobern zu können.
Sie, die Ärmsten, die einen eigenen Hausstand gegründet hatten oder, entschuldigt, genauer gesagt, die ein Nest gebaut hatten, ohne Krieg und in großer Frieden, auch mit den Nachbarn, waren sehr enttäuscht als sie sahen welch schlechte Figur jene Tiere das ganze ehrbare Tierreich ma-chen ließen.
So waren sie, traurig, schon dabei wegzugehen, als eine Eule, versteckt in einer Höhle, die man nicht einmal sah, aber die, weil sie im Dunkeln war, diejenigen, die im Licht waren, besser beobachten konnte und die deswegen weise geworden war...
als eine Eule, die ihren Schmerz sah, sie tröstete, indem sie sagte: “Sorgt euch nicht zu sehr! Es sind die Menschen, die, wenn sie sich wie jene Tiere verhalten, sie zur Schau stellen, um sich selbst zu entschuldigen.
In der Tat wissen sie sehr gut, dass, wenn die Liebe nicht dazu dient sie besser werden zu lassen, es ihr dann gelingt sie alle böser und sogar schlimmer wie die Tiere werden zu lassen”.
Weihnachtens Märchen
Gefallen euch Märchen?
– Ja!
– Warum?
– Weil sie schön sind.
– Aber sie sind nicht wahr.
Jedoch es gibt eines, welches das schönste von allen ist und welches das wahrste von allen wahren Dingen dieser Welt ist: es ist die Weihnachtsgeschichte, als das Jesuskind in der Heiligen Nacht geboren wurde.
Damals gab es die Engel im Himmel, die ihm zum Ruhm sangen, die Weisen, die kamen um den König der Erde zu ehren, die Hirten, die herbeieilten um Geschenke zu bringen und vor allem gab es die Mutter des Herrn, welche das schönste Geschöpf war, das jemals existiert hat.
Aber wisst ihr warum dieses wahre Märchen schön ist?
Weil sich vor der Jesus-Krippe alle Menschen gern hatten.
Zur damaligen Zeit gab es auch Herodes und die Bösen, die das Jesuskind töten wollten, aber die kamen nicht zu seinem Stall, sie blieben allein, ohne die Weihnachtsfreude.
– Schade, dass das Märchen zu Ende ist!
– Das ist nicht wahr!
Ich stelle euch eine Frage: Warum war die Welt an Weih-nachten so schön? Und ich gebe euch die Antwort.
Weil die Menschen sich gern hatten.
Auch wir können uns gern haben und wir werden merken, dass jeder Tag Weihnachten wird, weil Jesus jedes Mal geboren wird, wenn wir gut sein wollen, um zu kommen um mit uns zu wohnen.
Gefährliche Reisen
Es waren einmal, als die Erde noch nicht ganz erforscht worden war, zwei Brüder, die Kapitäne auf großer Fahrt waren. Sie hatten mit ihren Schiffen alle Ozeane erforscht, die auf den nautischen Karten der damaligen Zeit verzeichnet waren, sie hatten jeden Landeplatz erreicht und alle ihnen bekannten Kurse durchfahren, aber sie hatten auch alle Stürme besiegt und alle Gefahren, die sie mit so viel Sachverstand zu überwinden gelernt hatten. Aber weil den Besten die schwierigsten Aufgaben gegeben werden, wurde allen beiden eine fast unmögliche Mission anvertraut, mit fast unüberwindbaren Schwierigkeiten, mit den riskantesten Zielen, aber auch mit einem sehr begehrten Ehrenpreis. Und, eben weil sie die Besten waren, nahmen sie an.
Der erste, trotz seiner erwiesenen Erfahrung, im Gegenteil, vielleicht weil er sich etwas zu sehr auf sich selber verließ, richtete ein Desaster an, er erlitt Schiffbruch und konnte sich nur mit Glück retten und gerade rechtzeitig um vor einer Untersuchungskommission zu erscheinen, die seinen Fall untersuchte. Die Experten erklärten ihn, nachdem sie das Fehischlagen seiner Mission betrachtet hatten, für entschuldigt, weil er zu vielen Schwierigkeiten begegnet war und kamen zum Entschluss, dass es keinem an seiner Stelle gelungen wäre das Schiff zu retten und im Hafen anzukommen.
Auch der zweite fuhr los und fand sich vor all jenen Schwierigkeiten wieder, die er kannte, und vor unzähligen anderen und schlimmeren, denen er vorher nie begegnet war. Aber er verhielt sich wie ein wahrer Held und nach einer länger als geplanten Reise gelang ihm sein Unternehmen. Er kam zurück, als schon alle die Hoffnung aufgegeben hatten ihn wieder zu sehen, wurde empfangen wie ein Auferstandener, zuerst mit Erstaunen und dann mit Bewunderung und Freude, und er verdiente den Triumph. Und während der erste, wenn auch ohne Schuld, inzwischen sowohl das Ansehen als auch das Schiff verloren hatte, war der zweite, der ebenfalls keine Schuld daran gehabt hätte, wenn er unterlegen wäre, erfolgreich im Hafen angekommen und hatte vor allem das Schiff und die Ehre gerettet. So kann, wer Entschuldigungen sucht, sie auch finden, weil wir in einem Meer von zu vielen Sorgen leben, aber wer die Schwierigkeiten überwindet, kann stattdessen sagen, dass er sein Schicksal gerettet hat. In der Tat, was nützt es Recht zu haben, wenn man Ruhm und Ehre verloren hat?
In der Haut des Gastwirts
Es fanden sich einmal ein Politiker, ein Verrückter, eine Hexe und ein Zauberer, die auf Reise waren, abends in einem Wirtshaus wieder, um einen Happen zu essen bevor sie schlafen gingen. Aber an jenem Ort gab es keinen Wirt mehr, sei es, weil er weggelaufen war, weil er zu viele Schulden hatte, sei es, weil er einfach weggegangen war, weil er es satt hatte dort zu sein.
Die Stammgäste hatten einen heiligen Zorn: Es gab den, der seinen Arger an der Magd ausließ, den, der in der Küche trotzdem was zu essen suchte und es gab auch den, der in der allgemeinen Konfusion so frei war zu nehmen ohne zu bezahlen. Und doch war der Wirt weiterhin nicht da, während alle ihn vermissten.
Da stellte sich der Politiker auf einen Stuhl, erbat sich Ruhe und, nachdem er sie nicht bekommen hatte, ließ er sich lange in einer wunderbaren Ansprache gegen soziale Ungerechtigkeit und zu Gunsten der Notwendigkeit von Gastwirten aus und am Schluss schlug er vor wenigstens einen als Stellvertreter zu wählen. Als Antwort begannen die, die wollten, dass er bald aufhörte, in die Hände zu klatschen und machten großen Lärm, während die, die ihn nicht beachtet hatten, zu pfeifen begannen ohne zu erreichen, was jener gewollt hatte.
Der Verrückte nahm, als er das schöne Ergebnis gesehen hatte und nachdem er sich eine Schürze umgebunden hatte, ein Notizbuch in die Hand und erweckte den Anschein den, der fehlte, ersetzen zu können, aber es gab sofort welche, die sich über ihn lustig machten und ihn sogar schlecht behandelten.
Die Hexe, die bereits als sie jene Taverne gesehen hatte ih-ren Spaß gefunden hatte, dachte sie könne ihn vervoll-kommnen, indem sie die Sachen durcheinander brachte, und sie lief als Köchin verkleidet herum, in einer neuen Verkleidung, die sie niemals vorher anprobiert hatte. Aber weil Betrügereien keinem gefallen, gefiel sie, die sie machte noch weniger.
Da fühlte sich der Zauberer gezwungen eine Entscheidung zu treffen. Und obwohl es ihm wirklich missfiel Aussehen und Funktion zu verändern und nachdem er gesehen hatte, dass es keine andere Hoffnung mehr gab, verwandelte er sich, mit großem Opfer, aber schließlich mit Entschlusskraft, nachdem der Zauber des Falls ausgesprochen war, wie von Zauberhand wirklich in einen Gastwirt, und so begann er, obwohl er immer noch ohne Abendessen war, für das der anderen zu sorgen, denen, auch wenn sie ausgehungert waren, nichts gelungen war, außer Verwirrung zu stiften. Und weil er nichts von den anderen gefordert hatte, noch sich in die Fantasie geflüchtet hatte und sich auch nicht um sein eigenes Interesse gekümmert hatte, sondern sich stattdessen einfach zum Gastwirt gemacht hatte, um ausschließlich Gastwirt zu sein, wurde er sofort von allen mit Erleichterung angenommen. Tatsächlich kam mit der Ordnung auch schnell das Abendessen und alle konnten es essen und auch mit Genugtuung bezahlen.
Jetzt steht es jedem frei zu denken, dass das Wirtshaus unserer Welt, wie sie jetzt ist, ähnelt, aber wenn die Geschichte das ihrige zu sagen hat, dann muss der, der als Wirt diente, wie er sollte, und der, der ihn nachahmen will, wie er kann, damit es ihm gelingt jene Arbeit gut zu machen, auch heute noch Zauberei anwenden, welche die Kunst ist sich selbst vergessen zu können und sich in die Haut desjenigen, der es nötig hat, versetzen zu können, weil es einem ohne jene Verwandlung nie gelingen wird jemandem zu helfen.
Die kürzeste Fabel
Es gab einmal ein Soundso der müde, aber so müde war, dass er sogar nicht auf seiner Beine stehen konnte.
Er sah oben dann an, um zum Herr wenigstens etwas Hilfe zu bitten.
Und der Herr antwortete ihm: “Du sollst Dich nicht beunru-higen, machte ich die ganze Welt, glaubst du, dass ich nicht fähig bin deine Arbeit zu abfertigen?”.
Dann jener es verstand endlich, das sein ganze Arbeit wenig Ding galt, weil derselbe Herr hätte besser alles gemacht und, gestellt das Herz in Frieden, widmete er sich der Ruhe, bis er endlich wieder die Kräfte erlangte, und seine Müdigkeit heilte.
Wenn dann glauben einige Leser nicht an jenes, dass ich sage, soll er auf die sein Reihenfolge warten und, wenn er jenen gewissen sein wird, müde zu sein, wird er es merken, ob ich Recht habe oder ob ich mich irre!
Ein Stück Holz
Es gab einmal ein Stück Holz in einem Laden von einem be-rühmten Tischler.
In Erwartung gearbeitet zu werden, hatte er auch was zu sagen, oder besser, weil die Hölzer können nicht sprechen, etwas, von sich vorstellen.
So sah es in Traum das ein vollendetes Möbelstück gewor-den war, ein echtes Kunstwerk oder vielleicht es sah sich in einer Statue haut, ein echtes Meisterwerk oder, so schlimm das gegangen wäre, es sah sich in einen Tisch von Küche von einem berühmten Restaurant verwandelt.
Aber wenn dann kam derjenige, der ihn arbeiten musste, es war in einer Menge von erbärmlichen Löffeln aus Holz verwandelt von wenigen Euro Wert, maschinell bearbeitet, ohne jeden Geist und auch ohne Kunst.
Stellt ihr die Enttäuschung vor!
Jedoch alle jene gestellten Löffel in die Reihe um viele Leute zu sättigen!
die Löffel waren sogar nützlicheren als viele Statuen, als vielen Möbeln, ebenso viel als sperrige großen Tische!
das Stück Holz, dieses bemerkend, begann, nach und nach, zufriedener zu sein und die Dinge aus einer anderen Seite zu sehen.
Genug! Am enden, gab es kein Stück Holz, dass mehr als diese verwirklicht worden war.
Und, wenn manchmal jemand von uns einen Löffeln aus Holz zu sein scheint, von wenig Wert und noch weniger Achtung, sollen wir nicht vergeblich klagen, mit wem es uns machte, weil es vielleicht manche gibt, die zu unserem Vergleich wichtiger scheinen, aber, ohne jemand von uns vielleicht viele Leute heute würde nicht auch nicht Kraft, um weiter zu gehen haben.
Die Sonne und der Regen
Es gab einmal einen unbefleckten und reinen Himmel, in dem es schien volle von Ruhm die Sonne, die mit seinen Strahlen die Erde zu wärmen hinunterging.
Aber wenn die Sonne ab das Morgengrauen zum Horizont dann gerade entstanden war unter die Kraft von ihrer Wär-me, riskierte die ganze Natur auszudörren und sie, bren-nend, rief an einige Tropfen von Wasser in Geschenk.
Die Sonne hörte ihr Gebet und sie abstiegt auf das Meer die Wolken zu nehmen und, plötzlich schleuderten die Blitze und die Donner lärmten im Himmel, und es wurde auf die Erde dunkel.
Die Sonne schien nunmehr verschwunden zu sein, weil ihr Licht sich verdunkelt hatte und ihre Wärme abgekühlt war, und endlich der Regen kam eiskalt, lästig beharrlich das schien, er wollte alles verderben und er brachte jedoch ein neues Leben.
Also Kinder, wenn die Sonne nicht seht, zweifelt nicht an seiner Anwesenheit!
Es ist sie, die die Wolken zusammenholt und sie versteckte von ihnen sich hinten, es ist sie, die es wollte, dass der Re-gen käme und, wenn ein Tag traurig seid, klagt euch nicht für eure Kummer, weil es euch sie sandte, derjenige es euch in jenem Wachstum noch blühender sehen will, und euch wieder immer wärmen.
Die Fabel der Engel die Teufel waren
Es gab einmal den Mensch…
Verwundert euch nicht, es ist genau so, und es war vor vielen Zeiten.
Damals war er der König der Schöpfung und er konnte in langem und breiten sich bewegen und er hatte jedes was er wollte zur Verfugung.
Er hätte gekonnt als zufrieden sein, aber weil er nicht ihm alles zu haben gelang in einmal, begann er, mehr jedes Mal zu suchen, immer bereit zu nehmen und nie zu geben, und er kam zum Punkt nie genug von alles nicht zufrieden zu sein.
Dann traten die Engel zusammen einige, um ihm zu helfen, andere, um ihn zu strafen.
Die einige versteckten die Dinge, und jetzt hat der Mensch wenige davon, aber genug.
Die andere versteckten ihnen sie auch, aber so dass der Mensch konnte sie nicht aufspüren und so er sich traf wieder Armer und Verzweifelter.
Weil diese letzten, auch immer Engel, sie waren Teufel.
Der Kopf von einem König
Nicht alle Fabeln müssen genau ernst sein, manch mal, sie könnten humoristisch sein, wie zum Beispiel dieser.
Es gab einmal ein Gewisse hereilte, dass sich, einen Kopf haben.
Ihr werdet mich sagen: “ Und hatte es ihm vorher nicht be-merkt?”.
Doch er wusste es, aber es hatte jetzt bemerkt wie viel wichtig er war, weil war er, der zum Rest von seinem Körper befehlen.
Er dachte dann, dass es seine Pflicht war ihn zu schützen und ihn vor jeder Krankheit zu verteidigen.
Also kaufte eine Art von Mauer, zusammengesetzt von kostbarem und dauerhaftem materialen, selbst wenn von kleinem Teilen und passenden Maßen, es stellte auf sie einige Spitzen um zu verhindern dass jemand konnte sie überragen, schmückte sie von Knospen, bearbeitete sie fein, putzte sie, polierte sie und, zum Ende stellte sie auf den eigenen Haupt.
Die Leute, die ihn zum ersten Mal sah, wurden ein bisschen überrascht, und ihn wurde ein bisschen bewundert, aber er fühlte sich mehr vor allem zu seiner Bequemlichkeit, mit dem gut geschützten Kopf, den keiner nimmermehr gekonnt hätte verderben, so sicher, dass e zuerst anfing sie mit Stolz zu heben und dann, sie zu benutzen, um den anderen zu befehlen.
Doch! So wurden die Könige und die Kronen geboren und, wenn ihr einige Zweifel habt, probiert eine davon in Kopf zu tragen und ihr werdet dann hören, was die Leute sagen werden.
Die Krankheit der anderen
Es war einmal ein Verrückter, ein vollkommen Tobsüchtiger. Im Versuch ihn zu heilen, versuchten sie ihm seine Krankheit verständlich zu machen. Aber jener fühlte sich beleidigt, so als ob sie es ihm an Achtung und Respekt fehlen ließen, so sehr dass er alle in seiner Nähe wie eine rasende Furie bedrohte und sagte, dass die anderen und nicht er verrückt seien. Da! In derselben Welt gab es einen gewissen Kranken mit dem Wahn der Unehrlichkeit, aber auch jener wollte es nicht zugeben und wurde sofort wütend, wenn jemand es wagte ihn darauf aufmerksam zu machen.
Wenn ihr die Möglichkeit haben werdet gemeinsam mit ihm zu sprechen, wird er euch sagen, dass in dieser Welt, die nur aus Dieben und Mördern besteht, er hingegen der einzige ist, der noch ehrlich geblieben ist, weil er, wenn er stiehlt, es nur tut um Gutes zu tun, wenigstens indem er bei sich selbst anfängt.
Und, um ihn nicht in Wut zu bringen, empfiehlt es sich ihn zu isolieren, vor allem um nicht zu riskieren, dass auch ihr von seiner Krankheit angesteckt werdet.
Vor und nach der Sintflut
Es war einmal eine Zeit als die Leute anders waren als heutzutage, weil einige so wenig umsichtig waren, dass es ihnen nicht gelang einen Euro zu verdienen ohne zu stehlen, und die anderen waren so naiv, weil sie sich bestehlen ließen.
Dann kam die universelle Sintflut, um solch eine Welt zu waschen und überflutete sie völlig mit Wassern, die die Erde überströmten.
Trotzdem und leider gelang es etwas von der alten Dumm-heit auf dem Wasser zu treiben, so dass sie bis zum heuti-gen Tag erhalten blieb.
Das ist es warum alle, der eine mehr, der andere weniger, der eine auf diese und der andere auf andere Weise, diese Last auf den Schultern haben und, um sie abzuschütteln, sparen sie nicht an allen erforderlichen Behandlungen.
Zwei Computer und zwei Väter
Es war einmal ein Junge, der einen herrlichen Computer mit faszinierenden Videospielen hatte. Kein Wunder, dass er den ganzen Tag in seiner Gesellschaft verbrachte ohne ein Ende für dieses Vergnügen zu finden. Deswegen lernte er immer weniger, machte keine Hausaufgaben mehr und war auf dem besten Weg ein Dummkopf zu werden. Also rief ihn der Vater zu sich, erklärte ihm die Situation, ließ sich den Computer geben, ließ sich auch Dank sagen, und so wurde der Junge, der jetzt freier war um zu lernen, sogar Klassenbester.
Damals gab es auch einen Freund von ihm, mit einem Computer wie dem seinen, mit Videospielen wie die seinen und mit einer Zukunft als Dummkopf, wie die, die er hätte haben können. Sein Vater machte eines Nachts unbemerkt den Computer etwas kaputt, genug um ihn außer Betrieb zu setzen. Der Sohn war am nächsten Tag enttäuscht und verärgert, weil er nicht mehr spielen konnte, und weil er nicht wusste wie er sich die Zeit vertreiben sollte, nahm er die Bücher zur Hand und machte endlich die Hausaufgaben, wie er sie schon vorher hätte machen sollen. Aber, weil der erste der Väter den Sohn angeleitet hatte verantwortungsbewusst zu sein, fand er ihn schließlich als einen Erwachsenen wieder, der aufmerksam für das Gute war und den ganzen Willen wahrnahm, es zu erreichen. Der zweite, der seinen Sohn dazu gebracht hatte gezwungenermaßen das Unglück zu akzeptieren, fand ihn als ein Kind wieder, das seine Hausaufgaben ohne großen Fleiß machte, und dann als einen nachlässigen Erwachsenen, der keine große Lust hatte zu verstehen wo das Übel liegt und wie man es vermeiden kann.
Und, wenn es also in jenen zwei Familien so lief, dann ist es das, warum es für uns nötig ist die wahre Religion zu kennen und nicht eine falsche Politik, die uns manches Mal aufgezwungen wird und die wir gegen unseren Willen ertragen müssen.
Verschiedene Meinungen
Es gab einmal ein Reich von einem König, der es nicht zuließ dass die Untertanen verschiedene Meinungen hätten.
Damals war noch ein anderes Reich wo jedermann dachte was er wollte an seine Art und Weise, so dass jeder Bürger, sogar um die Zeit zu bestimmen, hatte seine eigene Stand-punkt und, tatsächlich, wenn manche sagten das Tag war, jene, die vom gegenüberliegenden Seite lebten, verhielten im Gegenteil sich, als ob es Nacht wäre, und alle gingen zu schlafen.
Weil dieses Reich unsere Erde ist, wo die Sonne in Gegenden glänzt und in den verschiedenen Zeiten und jedoch jenem anderem ist er eine Welt, die nicht besteht, wenn nicht in der Kopf von einem König der, auch ihre Macht ausüben, kann er etwas Phantasie zu haben nicht erlauben und, jene dass es schlechter ist, es kann nicht genehmigen, dass es uns ihm auch nicht die andere hat.
Inhaltsverzeichnis
Die Schlüssel des Schlosses
Der Horizont
Für wen, wofür
Die Versammlung der Tiere
Ein berühmtes Theater
Die hässliche Hexe
Der König, der Prinz und der Diener
Ein Wolf, eine Hyäne und ein Hund
Die Wachen
Eine gefährliche Kreuzung
Eine Ressource ohne Grenzen
Die zwei Diebe
Die drei Weisen
Das Vögel Konzert
Die zwei Maler
Ein kluger Hund
Ein besserer Wolf
Der Pinienbaum und die Zeit
Eine neue Welt
Eine Art zu spielen
Die Spiegel
Die Waagen dieser Welt
Die Ameise vor Gericht
Ein gut organisierter Bienenstock
Wünsche und Mull
Das Murmeltier
Eine bedeutende Beere
Das Geräusch der Schlüssel
Ein Hund von gutem Willen
Ein vergessenes Buch
Ein Dichter
Ein vergessenes Kind
Zwei Kinder
Der geschickte Fußballspieler
Die Macht des Betruges
Die Geschichte eines Königreiches
Der Schatten des Königs
Die Roboter
Der Karren der Freiheit
Alle beschäftigt
Gaststätte “Freiheit”
Ein wahrer Herr
Das Fest des Königs
Die Erbschaft
Der Goldring
Um zu testen
Ein Teufel durch Zufall
Die Polizei des Königs
Dateien sichern
Die geraden Linien und die gebogene
Ein Märchen das wahr ist
Drei Mäuse, die die Welt anschauten
Der Maulwurf der sehen konnte
Der Fürst Des Universums
Ein wahres Märchen
Die unbeholfenen Freundinnen
Eine kleine Biene
Die zwei Maler
Eine glückliche Rückkehr
Ein Streit in der Herde
Die Gedanken und die Worte
Engel und keine
Ein schlechter Eindruck
Weihnachtens Märchen
Gefährliche Reisen
In der Haut des Gastwirts
Die kürzeste Fabel
Ein Stück Holz
Die Sonne und der Regen
Die Fabel der Engel die Teufel waren
Der Kopf von einem König
Die Krankheit der anderen
Vor und nach der Sintflut
Zwei Computer und zwei Väter
Verschiedene Meinungen
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Es ist möglich, meine Schriften
zu lesen
in italienische Sprache in dem blog http://paginario.attuale.blogspot.com/
Im Rahmen des Möglichen werde ich zu den in diesem blog einfügten Kommentaren antworten.
Paginario.autore
Il presente volume raccoglie alcune favole già redatte in italiano e pubblicate con i seguenti titoli
(anche sotto lo pseudonimo di D. Gioa):
C’erano una volta due re: 1993
Le chiavi del castello 1994
C’era una volta una pecora nera: 1994
C’era una volta un’ape: 1995
La locanda senza l’oste: 1996






















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