Samstag, 12. März 2011

ES WAR EINMAL

Die zwei Diebe 
Sicherlich wisst ihr, dass, wenn die Fischer zusammenkommen, einer dem anderen von seinen Fängen erzählt und sie sich mit den großen Fischen, die sie gefangen haben, rühmen. Nun gut, auf ungefähr die selbe Weise verhalten sich oder verhielten sich wenigstens einmal die Diebe. Damals. 


Es waren einmal zwei Diebe, die, nachdem sie sich zufällig getroffen hatten, anfingen mit all dem, was sie gestohlen hatten, zu prahlen. Einem von ihnen jedoch war es, ohne angemessene technische Vorbereitung, nie gelungen seinem Nächsten großen Schaden zuzufügen und, nachdem er viele Male im Gefängnis gewesen war, war er arm an Geld und reich an Enttäuschungen geblieben. Der andere jedoch, der immer auf einer streng wissenschaftlichen Basis gearbeitet hatte, war nie weder entdeckt noch verdächtigt worden und darüber hinaus war es ihm immer gelungen dem Gefängnis zu entgehen. Aber weil er den Wert dessen, was er stahl, nicht kannte und auch nicht wusste, wie er das Geld, das er verdient hatte, gut anlegen sollte, fand auch er sich ohne eine Lira wieder und er konnte nichts anderes tun als sich zu beklagen, dass er umsonst gearbeitet hätte. Nachdem all diese schönen Diskussionen beendet waren und die Krise anhielt, aber die Zeit leider eilig verging, beschloss der erste den Beruf zu wechseln, der zweite hingegen, der seine Wissenschaft als perfekter Dieb nicht aufgeben wollte, wollte nicht einmal seine mit so großer Mühe gelernte Kunst in Zweifel ziehen. So fing der erste an zu arbeiten, so, dass er sich ein Gehalt verdiente und dann sogar die Achtung der Leute. Der zweite blieb immer ein armer Teufel, mit leeren Taschen, aber mit dem Kopf voll von Hochachtung für sich selbst und Verachtung für alle anderen. Und doch hatten sich alle, nicht nur die Ehrlichen, sondern auch seine Kumpanen die Diebe, daran gewöhnt mit ihm umzugehen, wie mit einem Gescheiterten voll nutzloser Aufgeblasenheit. Und wenn man eine Schluss-folgerung ziehen will, ist es sicherlich nicht die Wissenschaft, die unter Anklage steht, allenfalls der, der sich ihrer bedient. Während sie nämlich für die Guten eine Sicherheit ist, ist sie für die Überheblichen nur ein Vorwand, um die Bosheit zu rechtfertigen und das Scheitern ihrer Mühen zu verheimlichen. 

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